Streckensperrungen Sturmtief sorgt im Norden für Störungen im Bahnverkehr

Reisende warten im Hauptbahnhof Hannover. Foto: Peter Steffen Foto: dpa

Teils kräftige Sturmböen machen es Bahnreisenden in Norddeutschland schwer. Mehrere Strecken sind am Abend zumindest vorübergehend gesperrt. Die Bahn will Aufenthaltszüge bereitstellen.

 
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Berlin - Wegen stürmischen Wetters im Norden und Nordosten Deutschlands gibt es Einschränkungen im Zugverkehr. Es lägen Bäume, Unrat und Teile abgedeckter Dächer in den Gleisen, sagte eine Sprecherin der Deutschen Bahn am Abend.

Einige Züge mussten deshalb ihre Fahrt unterbrechen. Die Strecke Hannover-Bremen sei noch gesperrt, auf der Strecke Hamburg-Hannover habe es zwei Stunden lang große Probleme gegeben und nun rolle der Verkehr dort wieder an.

"Wir bitten Reisende, vor Beginn der Fahrt ihre Verbindung zu checken", sagte die Sprecherin. Räumungs- und Reparaturtrupps seien im Einsatz. "Es gibt noch den ganzen Abend lang Auswirkungen auf den ganzen Bahnverkehr, mit Schwerpunkt im Norden Deutschlands".

Per Twitter hatte die DB mitgeteilt: "Bei ICE1272, IC2900, IC2173, ICE1749, ICE885 dauert es leider länger. Die Züge stehen im Streckenabschnitt und können ihre Fahrt leider nicht fortsetzen." Es werde nun geschaut, wo die Züge hinfahren können. Im Einzelfall seien auch Evakuierungen möglich. "Im besten Fall schaffen wir es, alle Züge zurück zu fahren", sagte die Sprecherin.

Für an Bahnhöfen gestrandete Menschen wollte die Bahn am Abend in Hannover, Kassel-Wilhelmshöhe und am Hamburger Hauptbahnhof Aufenthaltszüge bereitstellen, wie sie auf Twitter mitteilte.

Ein Richtung Baltikum ziehendes Sturmtief sorgt vor allem im Norden und Nordosten Deutschlands für Schauer und Sturmböen. Vorwiegend an der vorpommerschen Küste, aber auch weiter landeinwärts, sei auch in der Nacht noch mit teils schweren Sturmböen aus nordwestlicher Richtung zu rechnen, teilte der Deutsche Wetterdienst (DWD) mit. Auch in den östlichen Mittelgebirgen sollte es teils stürmisch werden. Die Schauer sollten im Verlauf der Nacht nach DWD-Angaben zumindest im Küstengebiet anhalten.

Von starken Winden wurde bereits am Dienstagnachmittag die Besatzung eines Segelboots auf der Müritz an der Mecklenburgischen Seenplatte überrascht. Bei stürmischem und böigem Südwestwind bis Stärke acht kenterte das Boot - und der Mast des Schiffs bohrte sich in den Boden des Sees, wie die Polizei mitteilte. Ein Fahrgastschiff nahm die fünf Segler auf, die Feuerwehr barg das havarierte Schiff bei Wassertemperaturen um 16 Grad.

Auf der ostfriesischen Insel Norderney wurden Urlauber von Wassermassen eingeschlossen. Die Gruppe war nach Angaben der Feuerwehr am Dienstag im Osten der Insel auf eine Düne geklettert und hatte einen Notruf abgesetzt. Das Hochwasser war wegen eines Sturms in der Nordsee deutlich höher als normal ausgefallen. Ein Rettungshubschrauber nahm die Urlauber an Bord und brachte sie zurück auf einen Parkplatz.

Der Niedersächsische Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz hatte für Dienstag und die Nacht zum Mittwoch vor erhöhten Wasserständen an der niedersächsischen Küste gewarnt. Demnach besteht Überflutungsgefahr für Strände und Flächen vor den Deichen.

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