Unterhaltsam und in Teilen berührend
Die Idee dazu sei in der Corona-Zeit während des ersten Lockdowns entstanden, sagte Engelke im Anschluss an die Premiere. "Wir haben uns zusammengesetzt in dieser doofen Zeit" und über gemeinsame Pläne nachgedacht. Es hätte auch ein anderes Projekt werden können, sagte sie; ein Buch zum Beispiel. Doch es wurde eine Serie - und zwar eine, die sehr unterhaltsam und in Teilen auch berührend ist.
Ein wenig erinnert sie - vor allem in der Gestaltung der Hauptfigur des frisch geschiedenen Ralf - an den Serienerfolg "Pastewka". Und das Ganze wird dann noch hervorragend ergänzt durch Engelkes an der Liebe etwas verzweifelnden Maria, die eine Affäre mit ihrem Ex festsitzt - dem Mann, der sie für ihre einst beste Freundin verlassen hat und diese jetzt auch heiraten will.
Eine Serie über das Älterwerden - oder einfach eine gute Geschichte
"Es hat der Komödie gedient zu erzählen, dass Maria und Ralf Leute sind, die schon sehr viel hinter sich haben. Ralf hat eine Familie, Maria ist schon lange Buchhändlerin. Ralf lässt sich scheiden, Marias Erzfeindin Johanna hat ihr die Buchidee geklaut. Beide Figuren stecken mit einem Schlag zwischen Baum und Borke und müssen sich neu erfinden", erzählt Pastewka.
"Und lustig ist es, weil sie eben dieses Alter haben und offenbar auf Erfahrungen zurückgreifen, die sie möglicherweise vor 30 Jahren das erste Mal gemacht haben. Und nun glauben, sie könnten das noch mal kopieren, was damals war", so der Schauspieler weiter. "Doch natürlich kommt es anders."
Das Alter an sich sei aber nicht das Hauptthema gewesen, betonte Engelke: "Wir hatten einfach nur Bock auf die Geschichte. Vielleicht vor zehn Jahren, vor 20 Jahren hätten wir so was uns auch überlegen können. Wir finden das Verpassen toll", führt sie aus. "Wir finden den philosophischen Unterbau toll, zu sagen: Wer spricht von verpassten Chancen? Wann ist eine Chance verpasst? Gibt es Zufälle? Gibt es Schicksal? Gibt es Vorbestimmung? Fanden wir viel spannender."