Straßen, Kanäle, Hausanschlüsse sind fertig - Die ersten Ferienhäuser können gebaut werden An der Therme entsteht ein neues Dorf

Von Thorsten Gütling

Ein Jahr nach den Spatenstich steht in dem Feriendorf neben der Therme Obernsees noch kein Haus. Aber Straßen, Kanäle und Gräben sind gebaut, Stromleitungen und Glasfaserkabel sind verlegt. Noch in diesem Jahr könnten die Bodenplatten für die ersten zehn Ferienhäuser gesetzt werden, sagt Mistelgaus Bürgermeister Karl Lappe. Danach seien erst einmal ganz andere Bauwerke an der Reihe.

 
Schließen

Diesen Artikel teilen

Das Feriendorf an der Therme Obernsees: Wo vor einem Jahr Baubeginn war, schlängeln sich heute erste Straßen entlang. In der Mitte führt eine Erschließungsstraße von der Staatsstraße durch das 14 Hektar große Gebiet. Wo sie endet, könnte in Zukunft eine Kurklinik für Herzpatienten entstehen. In Richtung Therme führen zwei Straßen und ein Trampelpfad fort, die in einem zweiten Abschnitt bebaut werden sollen. Als erstes sind zehn Bauplätze an der Reihe, die entlang der Stichstraße in Richtung Truppach gebaut werden sollen. Baubeginn noch im Herbst 2015. Foto: Markus Künzel Foto: red

Insgesamt ist das Gelände, das der Investor Schürgers-Hillhorst gekauft und erschlossen hat, 14 Hektar, also 140.000 Quadratmeter groß. Kaufpreis und Erschließungskosten belaufen sich auf etwa fünf Millionen Euro. Für das Geld sind in diesem Jahr unter anderem eine große Erschließungsstraße gebaut worden. Und drei Stichstraßen, die davon in die einzelnen Siedlungen abgehen.

Nach der Werbung weiterlesen

Privatklinik in weiter Ferne

Heute endet die Erschließungsstraße nach einem steilen Anstieg im Nichts. In Zukunft könnte sich daran aber eine Kurklinik für Herzpatienten anschließen.  "Das ist ein Eisen im Feuer, aber noch in weiter Ferne", sagt Bürgermeister Lappe.

Andere Pläne seien weit realistischer. Zum Beispiel die, dass die Bodenplatten für die ersten zehn Ferienhäuser noch in diesem Winter gesetzt werden. Im westlichsten Zipfel des Baugebietes nämlich. Unweit des Nachbarortes Truppach gelegen, weshalb die neue Straße dorthin auch Truppachtalblick heißt. Sie ist die einzige Straße, die von der Erschließungsstraße Richtung Osten führt. 16 Bauplätze soll es dort geben, zehn sind fertig erschlossen, acht bis heute verkauft. An Käufer aus Deutschland und den Niederlanden, sagt Lappe.

Noch kein Haus für Lukas Podolski

Von den prominenten Namen, die vor einem Jahr die Runde machten, fehle bislang jede Spur. "Lukas Podolski war noch nicht unter den Käufern", sagt der Bürgermeister. Im nächsten Herbst, sagt Lappe, könnten bereits die ersten Feriengäste im Feriendorf einziehen. Die Baustelle wandert dann weiter in Richtung Osten - weiter an die Therme Obernsees heran. Der Bauträger habe das so vorgesehen, damit die ersten Feriengäste möglichst wenig von den weiteren Bauarbeiten mit bekämen.

In Richtung Osten führen zwei Straßen von der Erschließungsstraße weg in Richtung Therme. Der Weißdorn- und der Sanddornweg bilden den sogenannten zweiten Bauabschnitt. Für 40 Häuser liegen schon die Anschlüsse bereit. Bevor mit dem Verkauf der Grundstücke und deren Bebauung angefangen wird, sollen aber zunächst noch ganz Häuser der etwas anderen Art entstehen.

Baumhäuser als Alleinstellungsmerkmal

Nach dem Winter sollen in dem Wald, der das Gelände im Norden begrenzt, bis zu 80 Baumhäuser entstehen. Einige so groß, dass sie sich über mehrere Bäume erstrecken. "Noch sind Baumhäuser ein touristisches Alleinstellungsmerkmal", sagt Lappe. Der Investor wollle handeln, bevor sich das ändere. Erst danach soll es mit dem Bau der normalen Ferienhäusern weiter gehen.

Immer wieder Verzögerungen

Dass die Bauarbeiten nicht ganz im Zeitplan liegen, hat mehrere Gründe. Ein erster Investor sprang ab und und jahrelang wurde kein neuer gefunden. Noch im vergangenen Jahr schien ein Baubeginn an den Grundstücksverhandlungen zu scheitern. Immer wieder kamen Bauplanänderungen in die Quere. Zuletzt wurde das Erscheinungsbild der Häuser geändert, um sie fränkischer aussehen zu lassen. mit Satteldächern sollen sie jetzt versehen werden. Was bleibt sind Größe und Preis: Zwischen 90 und 130 Quadratmeter groß und zwischen 280.000 und 400.000 Euro teuer.

Auch die Anordnung von sechs Bauplätzen in Richtung Truppach wurde geändert und ist vom Gemeinderat noch nicht beschlossen.