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Strafabgabe höher als im Vorjahr Der Milchpreis fällt ungebremst

Von Christina Knorz
Der Milchpreis sinkt und sinkt. Die finanzielle Situation der Betriebe ist angespannt. Foto: dpa Foto: red

Der Milchpreis sinkt weiterhin. Er liegt aktuell bei 30,45 Cent pro Kilogramm Milch. Aufsrichtsratsvorsitzender Hans Engelbrecht der Bayernland-Molkerei sagt: „Die Talsole des Milchpreises ist noch nicht erreicht.“ Jetzt kommen auch noch hohe Strafabgaben oben drauf.

 
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Die Milchbauern bekommen derzeit elf Cent weniger pro Kilogramm Milch als im Vorjahr. Im vergangenen Sommer gab der Preis nach und ist seither auf Talfahrt. „Eine sehr schwierige Situation für die Betriebe“, sagt Engelbrecht. Die Landwirtschaftliche Rentenbank hat Anfang Juli ein Liquiditätsprogramm gestartet. Um Betrieben, die durch den niedrigen Milchpreis in Zahlungsschwierigkeiten geraten, kurzfristig Darlehen zu geben.

Die finanzielle Situation der Milchbetriebe verschärft sich durch die sogenannte Superabgabe, die dieses Jahr hoch ausfällt. Für zu viel gelieferte Milch muss der Bauer Strafabgabe zahlen. Im letzten Jahr waren es 12 Cent Superabgabe, heuer sind es 22 Cent.

Im letzten Jahr erwischt

Mit dem Auslaufen der Milchquote in diesem Jahr, ist auch die Superabgabe ab nächstem Jahr Geschichte. Doch heuer schlagen die Strafabgaben noch einmal kräftig ins Kontor. „Ist der Milchpreis gut, kann man das auffangen“, sagt Engelbrecht. „Wenn er so niedrig ist wie jetzt, verschärft die Superabgabe die Situation der Betriebe empfindlich.“

Den Familienbetrieben bleibe derzeit nichts anderes übrig als sich mit Investitionen zurückzuhalten und den eigenen Stundenlohn auf ein Existenzminimum zurückzuschrauben. Lange gehe das aber nicht gut, warnt Engelbrecht.

Im Sommer Lust auf Mozzarella

Sollte die Hitzewelle anhalten, könnte sich die Lage etwas entspannen, meint Engelbrecht. Da Kühe unter den starken Temperaturen leiden, sinkt die Milchproduktion. Außerdem steige in den Sommermonaten der Absatz von Mozzarella. „Wenn sich das nicht positiv auf den Preis auswirkt, geht es weiter in den Keller.“

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