Positiven Ausgleich schaffen
„Ich mache nur einen Spaziergang“, antwortet ein weiterer Teilnehmer auf die Frage, warum er da ist. In den Medien höre man nur noch Negatives, er sei hier, um ein Zeichen zu setzen, das Positive auch mal wieder in den Fokus zu setzen. „Wir müssen mal wieder einen positiven Ausgleich schaffen.“ Es werde vieles falsch dargestellt. „Da wird oft bloß Mist erzählt“, sagt ein Mann. Die Medien würden in Sachen Corona und Veranstaltungen dazu den Schwerpunkt falsch setzen, es werde Angst und Panik geschürt. „In der Zeitung steht ja nichts anderes mehr, nichts, was wirklich zu Herzen rührt, gerade in der Vorweihnachtszeit war das so“, so seine Ansicht.
Jeder soll selbst entscheiden
Was da momentan laufe, sei gegen die Grundrechte, so ein anderer Teilnehmer. „Ich hätte nie gedacht, das so etwas mal bei uns passieren könnte“, sagt er. Ist er gegen die Corona-Impfungen, gegen eine Impfpflicht überhaupt? „Ja“, sagt der Mann, „es sollte jeder selbst entscheiden, ob er das macht.“ Er ist der Meinung, dass von staatlicher Seite zu viel Druck aufgebaut werde. „Viele Menschen können sich aus gesundheitlichen Gründen nicht impfen lassen und werden dann gleich in eine bestimmte Ecke abgeschoben“, macht er seiner Empörung Luft. Er habe Angst vor den Neben- und Nachwirkungen einer Impfung, aber nicht vor dem Virus an sich. „Das ist wie russisches Roulette“, fährt er fort. Die Dunkelziffer, was Neben- und Nachwirkungen angehe sei überhaupt nicht bekannt. Ist er selber geimpft? „Nein“, entgegnet er. Und wenn er irgendwelche Erkältungssymptome spüre, halte er Abstand zu anderen und bleibe möglichst daheim.
Negativ berichtet
Und es gibt weiter Kritik an den Medien. „Ich bin dankbar, wie sich die Zeitungen mittlerweile stückweise demaskieren“, heißt es, „wenn man merkt, wie bewusst negativ oft berichtet wird.“
Kritik gibt es aber auch an der Politik. Ihm gefalle das System nicht mehr und wie die Politiker entscheiden, sagt ein älterer Mann, der mit seiner Tochter gekommen ist. „Wo haben die ihre Informationen her? Sollen sie doch ihre Berater mal mit auf den Bildschirm holen“, sagt er. Er selber fühle sich durch das Virus nicht gefährdet. Früher habe er in der Familie immer als Vorbild gegolten, weil er gegen alles Wichtige geimpft war. Aber die jetzigen Diskussionen um eine mögliche Impfpflicht würden ihn nur aufregen. „Das geht zu weit“, ergänzt er. Auf die Frage, ob er gegen Corona geimpft ist, gibt er keine Antwort. Genauso verhält sich seine Tochter, die die Frage diplomatisch umgeht. „Ich bin gegen alles Wichtige geimpft“, entgegnet sie bloß. Auf Nachfragen geht sie nicht ein.
Seine Meinung sagen
Ob er nächste Woche wiederkommt, um hier spazieren zu gehen und sich mit anderen Menschen friedlich auszutauschen, wisse er noch nicht, sagt ein Teilnehmer. Er war auch schon an anderen Orten, vielleicht geht er das nächste Mal auch woanders hin. „Es ist so wichtig, mit anderen zu reden, seine Meinung zu sagen“, so der Mann, „es muss doch nicht jeder die gleiche Meinung haben, aber man muss sich gegenseitig akzeptieren.“