Stellungnahme von Schramm Kulmbach: Allianz für Erhalt des Schlachthofs?

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Der Kulmbacher Ex-OB Henry Schramm hat zum Thema Schlachthof eine Stellungnahme abgegeben. Foto: red

Wer war der Ideengeber für den Neubau eines Schlachthofs? Ex-OB Henry Schramm bringt einen neuen Namen ins Spiel und ruft die Politik zum Zusammenhalt auf.

 
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Kulmbach - Seit seinem Ausscheiden aus dem Amt des Oberbürgermeisters der Stadt Kulmbach habe er bewusst auf eine Kommentierung aktueller kommunalpolitischer Entwicklungen in seiner Heimatstadt verzichtet, schreibt Henry Schramm. Nachdem die SPD-Fraktion des Stadtrats die aktuelle Berichterstattung über den Kulmbacher Schlachthofes nun jedoch zum Anlass nimmt, eine Stellungnahme abzugeben, in der direkt auf seine Amtsjahre und das angebliche dortige Vorgehen eingegangen wird, wolle er trotz aller sich selbst auferlegter Zurückhaltung die Fakten hierzu darstellen.

Mit Übernahme der Amtsgeschäfte im Jahr 2007 habe sich die Stadt Kulmbach, auch aufgrund struktureller Gründe, in einer finanziell prekären Situation befunden. „In dieser Zeit galt es, zwischen dem absolut Wünschenswerten und dem praktisch Machbaren einen fairen Ausgleich zu schaffen.“ Alle städtischen Einrichtungen, auch der Schlachthof, seien damals unter enger Einbindung des Stadtrats begutachtet und bewertet worden. „Fakt war, der städtische Schlachthof erwirtschaftete seit Langem ein jährliches Defizit von 400. 000 bis 500.000 Euro.“ Trotzdem ei er, Schramm, wie viele andere auch, für die Erhaltung des Schlachthofs gewesen. „Die Anregung eines Neubaus und der Einrichtung eines Lehr- und Versuchsschlachthofes kam dann von der damaligen Stadtratskollegin Cornelia Taubmann. Gemeinsam mit dem Stadtrat habe ich diese Idee gerne aufgegriffen und alle politischen und persönlichen Kanäle angezapft, um ein solches Projekt zu stemmen.“ Doch dann habe sich die Finanzierung zum Problem entwickelt. Zehn Millionen Euro Kosten seien Förderzusagen von einer Million Euro vom Bund und eventuell einer Million Euro vom Freistaat gegenüber gestanden.„Einen Eigenanteil von acht Millionen Euro konnte die Stadt damals nicht stemmen. Es wurde daher einstimmig über alle Fraktionen des Stadtrats hinweg beschlossen, dieses Projekt vorerst nicht weiter zu verfolgen.“

Fakt sei aber auch:“Wir haben den Schlachthof erhalten, das Defizit um etwa 75 Prozent gesenkt, die Schlachtzahlen wesentlich erhöht sowie ein gutes Angebot für die heimischen Nutzer vorgehalten. Dies war vor allem möglich durch den unermüdlichen und engagierten Einsatz des Schlachthofleiters Dirk Grühn und seiner Mannschaft.“ Persönliche Verfehlungen im Rahmen der aktuellen Vorkommnisse seien zu bedauern, sollten aber nicht die hervorragende Arbeit der vergangenen Jahre schmälern, meint Schramm.

Er dankt Landrat Klaus Peter Söllner und dem Landkreis Kulmbach, ohne dessen finanzielle Beteiligung die Erhaltung des Schlachthofs nicht möglich gewesen wäre. „Das nun ins Auge gefasste Projekt eines neuen Schlachthofes kann ich nur begrüßen und ich sage jede Unterstützung hierfür zu.“ Ansiedlung von Behörden, die Stärkung des Clusters Lebensmittel, ebenso wie der Erhalt des Schlachthofes, seien auch wichtige Faktoren, damit sein wichtigstes politisches Ziel, die Stadt Kulmbach zum Universitätsstandort zu machen, Wirklichkeit geworden ist.

„Ich kann alle derzeit politisch Verantwortlichen nur bitten, gemeinsam weiterzuarbeiten, sich mit Fleiß, Engagement, Kreativität, Zusammenhalt und innovativen Ideen einzubringen, um Herausforderungen, wie die Generierung von Fördermitteln für einen neuen Schlachthof, den weiteren Ausbau des Universitätsstandortes, der Ansiedlung des Grünen Zentrums, die Ausweisung von Bau- und Gewerbegebieten und manchem mehr, zu stemmen.“ red

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