Börse in Frankfurt US-Haushaltseinigung und Hoffnung auf Billiggeld treiben Dax

Der Handelssaal der Börse in Frankfurt. Foto: Frank Rumpenhorst Foto: dpa

Eine Haushaltseinigung in den USA sowie die Aussicht auf noch mehr billiges Geld von den Notenbanken haben den deutschen Aktienmarkt am Dienstag angetrieben.

 
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Frankfurt/Main - Eine Haushaltseinigung in den USA sowie die Aussicht auf noch mehr billiges Geld von den Notenbanken haben den deutschen Aktienmarkt am Dienstag angetrieben.

Der Leitindex Dax beendete den Tag mit einem Plus von 1,64 Prozent bei 12.490,74 Punkten. Der Index für mittelgroße Werte MDax stieg um 1,16 Prozent auf 26.154,58 Punkte.

Unterstützung gab es nicht zuletzt auch von der aktuellen Schwäche des Euro, was Exporte in Länder außerhalb der Währungsunion ankurbeln kann. Im Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 ging es entsprechend um 1,35 Prozent nach oben. Die nationalen Indizes in Paris und London hielten sich ebenfalls im Plus, genau so wie der US-Leitindex Dow Jones Industrial, der zum europäischen Börsenschluss 0,18 Prozent dazugewann.

In den USA hatten sich die Regierung und führende Vertreter aus dem Kongress auf ein Haushaltspaket sowie auf eine Schuldenobergrenze geeinigt und damit größere Turbulenzen bis hin zu einem Regierungsstillstand abgewendet. In den vergangenen Jahren hatte der Streit um den Staatshaushalt mehrfach die Regierungsgeschäfte in den USA zeitweise lahmgelegt.

Hierzulande mussten zwar einige Konzerne Gewinnwarnungen aussprechen. Mit Blick auf den Gesamtmarkt aber könnten die Prognosesenkungen darauf hindeuten, dass die Europäische Zentralbank (EZB) ihre Geldpolitik noch weiter lockern wird, sagte Marktanalyst Robert Halver von der Baader Bank. Zudem hoffen die Anleger weiter auf einen Fortgang der Verhandlungen im chinesisch-amerikanischen Handelsstreit.

In diesem positiven Umfeld griffen die Investoren vor allem bei den Branchen zu, die in der Regel stark von guten Nachrichten für die Konjunktur profitieren. Besonders deutlich fielen etwa europaweit die Kursgewinne bei den Autobauern aus. Damit rückte die neuerliche Gewinnwarnung des Autozulieferers Continental erst einmal in den Hintergrund. Die Anteilsscheine der Hannoveraner hatten nur kurz im Minus gelegen und waren zum Handelsende mit einem Plus von 6,31 Prozent größter Dax-Favorit.

Bei den Aktien von Staplerherstellern schlug eine Gewinnwarnung von Jungheinrich negativ durch. Das Unternehmen verwies auf eine geringere Investitionstätigkeit der Kunden wegen sich eintrübender gesamtwirtschaftlicher Rahmenbedingungen. Für den Analysten Omid Vaziri vom Investmenthaus Jefferies überrascht nicht die Warnung an sich, das Ausmaß aber schon. Sie impliziere, dass es im zweiten Halbjahr in Europa keine Erholung geben werde. Die Aktien sackten als klares Schlusslicht im Nebenwerteindex SDax um fast zehn Prozent ab. Gleichzeitig landeten auch die Papiere des Wettbewerbers Kion mit minus 2,28 Prozent an vorletzter Stelle im MDax.

Zugegriffen wurde dagegen bei den Papieren des Lichtspezialisten Hella. Der Kurs legte nach einem positiven Analystenkommentar zum Handelsende um 6,80 Prozent zu, die Aktie kletterte folglich an die Spitze im MDax.

An der Spitze im SDax gewannen die Aktien von Eckert & Ziegler fast 17 Prozent dazu. Glänzende Geschäfte hoben die Stimmung bei dem Berliner Medizin- und Strahlentechnik-Unternehmen. Angesichts vorläufiger Geschäftszahlen für die ersten sechs Monate rechnet Vorstandschef Andreas Eckert für das laufende Jahr jetzt mit mehr Gewinn.

Am Rentenmarkt verharrte die Umlaufrendite bei minus 0,38 Prozent. Der Rentenindex Rex lag unverändert bei 145,19 Punkten. Der Bund-Future rückte um 0,13 Prozent auf 173,91 Punkte vor. Der Euro litt unter der allgemeinen Stärke des US-Dollar und notierte zuletzt bei 1,1153 Dollar. Die EZB hatte den Referenzkurs am Dienstag auf 1,1173 (Montag: 1,1215) Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,8950 (0,8917) Euro.

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