Start der Kinder-Uni Jeder elektrische Fisch erzeugt einen eigenen Ton

Gebannt hören die Kinder-Uni-Besucher dem Professor zu. Stefan Schuster muss viele Fragen beantworten. Foto: Andreas

Die Kinder-Uni ist zurück: An der Universität haben wieder die Sommer-Vorlesungen für Kinder begonnen. Auch die Eltern können in parallelen Vorträgen etwas Lernen.

 
Schließen

Diesen Artikel teilen

Vier unterschiedlich große Aquarien stehen im Audimax. Aber die elektrischen Fische darin haben sich gut versteckt. Rund 400 Mädchen und Jungen warten gebannt, was ihnen der Professor da vorne über die Wirbeltiere erzählen wird.

Die Kinder-Uni startet nach zwei Jahren Pause wieder mit 45 Minuten langen Vorlesungen in Präsenz. Für Schüler und Schülerinnen von der zweiten bis zur sechsten Klasse werden spannende wissenschaftliche Themen und Phänomene aufbereitet. Stefan Schuster und seine Assistenten Susi und Peter wollen den Kindern die Welt der Fische nahebringen, die Stromschläge verteilen können.

Plötzlich ist er stumm

Da ist zum Beispiel der Weißstirn Messerfisch aus Südamerika. Er gibt einen hohen Pfeifton von sich. Hebt man ihn mit dem Netz aus dem Wasser, ist er plötzlich stumm. Er gilt als schwach elektrisch. Und was passiert, wenn Eis ins Wasser gekippt wird? Der Ton wird tiefer.

Und dann ist da noch der Elefantenrüsselfisch aus West-Afrika. Von ihm sind einzelne Knattertöne zu hören. Wenn er frisst, werden die Töne leiser. „Wir sehen, die Fische können auf ihre Umgebung reagieren“, sagt Schuster, zum Beispiel auch auf andere Töne, wenn an die Aqariumswand geklopft wird. Den Strom erzeugen die Fische über ihre Muskelzellen, erklärt der Professor. Sie orientieren sich damit im Dunkeln und können sich gegenseitig warnen.

Zitteraal ist der größte von allen

Das größte Exemplar das Schuster dabei hat, ist ein Zitteraal. Um den Fisch berühren zu können, muss die Helferin lange Gummihandschuhe anziehen. Der Zitteraal atmet über die Mundhöhle und frisst auch andere Fische. Er erzeugt ebenfalls eine Art Klopfgeräusch, das schneller wird. Bis zu 1000 Volt können das sein.

Und warum hört sich das bei jedem Fisch anders an, will ein Kind wissen? „Jede Art macht ihre eigenen Entladungen“, sagt Schuster. Denn das sei nützlich für die Fortpflanzung und diene dem gegenseitigen Erkennen der eigenen Art.

Autor

Bilder