Dortmunder Donnerwetter Deutsches EM-Achtelfinale unterbrochen

red/SID

Ein Dortmunder Donnerwetter zwingt die Nationalmannschaften von Deutschland und Dänemark zu einer Unterbrechung ihres EM-Achtelfinals.

 
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Die DFB-Elf muss im Achtelfinale eine Zwangspause einlegen. Foto: dpa/Christian Charisius

Die Fans flüchteten in Scharen, wilde Sturzbäche ergossen sich vom Stadiondach, Hagel schlug auf dem Rasen ein: Ein heftiges Unwetter hat das deutsche EM-Achtelfinale gegen Dänemark in der ersten Halbzeit mit einem Knall unterbrochen. Nach einem massiven Donnerschlag und vielen Blitzen schickte Schiedsrichter Michael Oliver die Teams in Dortmund bei Starkregen in die Kabine.

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Es wurde zunächst nicht besser, sondern eher noch schlimmer. Der Himmel wirkte bedrohlich und war stockdunkel, einige unverdrossene Fans tanzten trotzdem unter dem Jubel anderer durch den „Wasserfall“ in der dänischen Ecke. Zweisprachig wurde auf den vier großen Videoleinwänden um Geduld gebeten: „Weitere Informationen folgen in Kürze.“

Schutz der Spieler und Zuschauer

„An erster Stelle steht der Schutz der Spieler und Zuschauer“, sagte Bundesliga-Schiedsrichter Patrick Ittrich als Experte bei MagentaTV mit viel Verständnis. Aufgrund des Unwetters wurden auch die Public Viewings am Friedensplatz und im Westfalenpark aufgelöst, wie die Polizei mitteilte.

Der deutschen Mannschaft passte das in diesem Moment womöglich gar nicht so schlecht. „Das ist ein guter Moment für uns, zur Ruhe zu kommen“, sagte der 2014er-Weltmeister Per Mertesacker im ZDF: „Wir hatten über leichte Ballverluste ein bisschen den Faden verloren, so wurde es das eine oder andere Mal ein bisschen gefährlich.“ Anfangs hatte die deutsche Offensive die Dänen noch ziemlich durcheinandergewirbelt - in der 34. Minute kam die Unterbrechung.

Erste EM-Spielpause wegen eines Unwetters

Es war die erste EM-Spielpause wegen eines Unwetters, seit 2012 das Duell zwischen der Ukraine und Frankreich in Donezk für 57 Minuten ausgesetzt worden war. Ältere erinnern sich beispielsweise an die Frankfurter „Wasserschlacht“ bei der Heim-WM 1974 gegen Polen.

Die Fans nahmen es mit Humor. „Oh, wie ist das schön“, sangen sie, später spielte die Stadionregie Musik ein. Zu „Live is Life“ von Opus schunkelten sich die Fans einigermaßen trocken. Wen es richtig erwischt hatte, wer pitschnass war, bei dem war auch das hoffnungslos.

Bereits vor dem EM-Spiel der Türkei gegen Georgien hatte es im Signal- Iduna-Park sintflutartig geregnet, die Bilder der „Wasserfälle von Dortmund“ gingen um die Welt.

Nach 20 Minuten kamen die Spieler auf den Platz zurück, um sich erneut aufzuwärmen, nach 25 Minuten ging es weiter. Die EM 2024 hatte ihre nächste kuriose Geschichte geschrieben.