15 Stunden mal sechs Tage
1994, nach ihrer Schulzeit in Pegnitz, bauten die inzwischen verheirateten Wellhöfers zusammen mit einem anderen Ehepaar im Spessart ein kleines Landhotel auf. „Wir haben sechs Tage die Woche für 15 Stunden am Tag gearbeitet“, sagt Wellhöfer. „Ich wusste nur noch, welches Wetter wir haben, wenn ich auf der Terrasse bedient habe.“ Nach einem Jahr entschieden die beiden: „Wenn schon so viel gearbeitet wird, dann machen wir es für uns.“
Eine Vorliebe für Wein
Beiden sei klar gewesen, dass es zurück nach Pegnitz gehen sollte. Nachdem in der Gegend kein passendes Hotel für die Hotelfachfrau und den Koch zu finden war, übernahmen sie das aus Altersgründen aufgegebene Weinlager Wiesent, zu deren Besitzern sie immer den Kontakt gehalten hatte. Eine recht spontane Entscheidung, allerdings auch nicht völlig aus dem Nichts, wie Wellhöfer sagt: „Eine Vorliebe für Wein hatte ich schon immer.“
Der Vorstand als Team
Im Jahr 2006 bildete sie dann zusammen mit anderen Einzelhändlern aus der Innenstadt den Arbeitskreis Unser Pegnitz, der sich für den Erhalt des Angebotes in der Innenstadt einsetzt. 2016 wurde die Vereinigung zum Verein umgewandelt, Wellhöfer zur Vorsitzenden gewählt. Auch hier spricht sie vom Vorstand als Team, ohne das die Arbeit nicht möglich wäre.
2013 sei sie schließlich von Wolfgang Nierhoff gefragt worden, ob sie für die PEG für den Stadtrat kandidieren wolle – was sie erfolgreich tat: „Es bringt nichts, nur zu motzen. Für seine Ideen muss man etwas tun.“ In der Männerdomäne Politik findet sie sich gut zurecht, auch ihre beiden männlichen Fraktionskollegen bezeichnet sie als „Teil eines tollen Teams“.
Der Mann als Sekretär
Das rückständige Bild vom starken Mann, dem die Frau den Rücken freihält, lässt sich auf die Wellhöfers so nicht anwenden. „Mein Mann ist oft wie mein Sekretär“, sagt Christina Wellhöfer lachend. Neben all der Arbeit ist sie Hausfrau und Mutter. Ob ihr das manchmal zu viel wird? „Nein. Das geht alles mit einem guten Team, Spaß und Sinn in dem was man tut. Das alles macht mir Freude.“