209 Tage im Jahr werde ein kleiner Raum gebraucht, 110 Tage ein mittlerer und 60 Tage der große Saal, ergab die Umfrage. „Das glaub ich zwar selbst nicht, aber die Nachfrage ist doch höher als gedacht“, sagte Schiffel. Wenn die Stadt alle ihre möglicherweise geeigneten Immobilien verkaufe, könne sie den Bürgern kein Angebot mehr machen, mahnte sie.
„Das können wir uns nicht leisten“
Schiffels Vorgehen stieß bei Bürgermeister Jürgen Zinnert auf wenig Verständnis. Erneut warnte er davor, den Eindruck zu erwecken, die Stadt wolle bei den Verkäufen einen Rückzieher machen. Zudem erwecke Schiffels Bedarfsabfrage bei den Vereinen den Eindruck, die Stadt könnte so einfach für sie Räumlichkeiten schaffen. „Das ist nicht die Aufgabe einer Stadt und das können wir uns die nächsten zehn, 15 Jahre finanziell auch nicht leisten“, sagte Zinnert und verwies darauf, dass all dies freiwillige Leistungen wären.
Er plädierte für den Verkauf des alten Krankenhauses und des ehemaligen Stadtmuseums, nicht aber für den Verkauf des ehemaligen VR-Gebäudes und des Kurhauses. Am Standort des ehemaligen VR-Gebäude solle Parkraum geschaffen werden, für das Kurhaus prüfe das Architektenbüro Just derzeit Möglichkeiten der Eigennutzung. Denkbar sei, den alten Teil abschnittsweise zu sanieren und den neueren Teil wegzureißen. Vor Überlegungen, auch diesen Teil Instandzusetzen, warnte Daniel Färber vom Bauamt: „Hier regnet es überall rein, der Bau ist Schrott.“
Das empfiehlt der Ausschuss
Am Ende sprach der Ausschuss einstimmig die Empfehlung aus, das alte Krankenhaus und auch das frühere Stadtmuseum zu verkaufen, nicht aber das Kurhaus. Beim ehemaligen VR-Gebäude waren je vier Räte für und vier gegen den Verkauf. Untergebracht ist dort derzeit das Jugendblasorchester Bad Berneck.
FW-Stadträtin Susanne Opel, die als Zuhörerin die Sitzung verfolgte, verlangte vor dem Hintergrund des drohenden Gebäudeabrisses von der Stadt ein klares Bekenntnis, dass sie das Orchester halten will. „Klar wollen wir das“, sagte Zinnert. Die Frage sei, ob man dem Orchester das bieten könne, was es wünscht.