„Die schriftliche Information über die Gasumlage kommt dann mit der Ankündigung unserer neuen Energiepreise bei Strom und Gas, die wir leider ob der Verwerfungen an den Energiemärkten zum 1. November erhöhen müssen“, sagt Bayer.
Der russische Angriffskrieg habe die ohnehin angespannte Lage auf den Energiemärkten in den vergangenen Monaten verschärft: Kostete eine Megawattstunde für das Folgejahr im Einkauf vor genau einem Jahr noch etwas mehr als 20 Euro, werden heute rund 170 Euro mehr fällig – eine Preissteigerung von knapp 750 Prozent.
Und die nervöse Preisrallye macht auch beim Strom nicht Halt: Hier steht ein Aufschlag von knapp 550 Prozent zu Buche. „Durch unsere risikominimierende und überwiegend mittelfristig ausgelegte Beschaffungsstrategie haben unsere Kundinnen und Kunden bisher von verhältnismäßig niedrigen Preisen profitiert“, betont Jürgen Bayer. „Leider ist dieser Effekt aufgezehrt und wir müssen reagieren. Derzeit kalkulieren wir und werden Mitte September über unsere neuen Preise informieren.“
Fest steht für die Stadtwerke Bayreuth, dass es eine politische Lösung für die steigenden Energiepreise braucht, da sich eine Entspannung nach wie vor nicht abzeichnet.
Weitere Umlage kommt
„Außerdem kommt beim Gas noch eine zusätzliche Umlage, mit der die Mehrkosten für das Erreichen der inzwischen gesetzlich geregelten Füllstände der Gasspeicher zum Beginn der Heizperiode finanziert wird“, sagt Bayer. Deren Höhe solle ebenfalls diese Woche bekannt gegeben werden.
„Die Mehrkosten werden vermutlich deutlich geringer ausfallen als jene durch die Gasumlage, allerdings macht es die Summe der zusätzlichen Belastungen. Wir befürchten ganz konkret, dass viele Rentner und Geringverdiener, die bislang keine Sozialhilfe bekommen, ihre Strom- und Gasrechnung nicht mehr bezahlen können werden. Diesen Menschen muss geholfen werden.“
Er fordere ein zusätzliches Entlastungspaket für eben jene Bevölkerungsgruppen. „Darüber hinaus warnen wir vor den volkswirtschaftlichen Verwerfungen, wenn die Energie einen immer höheren Anteil an den Lebensunterhaltskosten ausmacht“, sagt der Geschäftsführer der Stadtwerke Bayreuth der Mitteilung zufolge. „Es ist an der Zeit, ernsthaft über eine Verringerung des Mehrwertsteuersatzes für Strom, Gas und Fernwärme zu diskutieren.“