Laut Dietrich hat sich das Grundstück des Stadtbades bislang als die beste Lösungsmöglichkeit herauskristallisiert. Unabhängig davon werde man alternative Flächen, auch jene, die sich nicht im Besitz der Stadtwerke befinden, „vertieft vorplanen“.
Am kommenden Mittwoch wird das Thema auch im Stadtrat behandelt werden. In einem Antrag fordert die Bayreuther Gemeinschaft, die Stadt solle für ihre Flächen im direkten Umfeld des Stadtbades signalisieren, dass diese den Stadtwerken für eine Erweiterung des Heizwerkes „grundsätzlich zur Verfügung stehen“.
Wedlich: "Es gibt Möglichkeiten, das Stadtbad problemlos zu erhalten"
„Manche suchen Wege – andere Gründe“, sagt Christian Wedlich, CSU-Stadtrat. Er sei, nachdem er vom Präsidenten der Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) wegen der Situation einer möglichen Schließung des Stadtbads angesprochen worden sei, auf die Suche nach einem Weg gegangen, das Bad zu erhalten. Denn auch für Wedlich, wie für weitere Mitglieder seiner Fraktion, sei „die Schließung des Stadtbads keine Option“, sagt Wedlich. „Das Stadtbad muss erhalten bleiben. Da darf es keine Diskussion geben.“ Keine weitere, wie Bayreuth sie in den vergangenen 30 Jahren mehrfach erlebt hat.
Wedlich sagt im Kurier-Gespräch, er habe sich vor Ort umgesehen und habe einige freie Flächen, die rund um das Heizwerk entlang am Bahndamm liegen und ebenerdig erschlossen werden könnten, festgestellt. Über die Karten des Bayernatlas habe er eine Flächengröße von rund 3500 Quadratmetern herausgemessen. „Das müsste natürlich alles noch geklärt werden, ob und wie die Flächen zur Verfügung stehen könnten“, sagt Wedlich. „Eventuell müsste auch ein dort vorhandener Kinderspielplatz verschoben werden.“ Aber: Es gebe durchaus Möglichkeiten, um das Stadtbad problemlos zu erhalten. Eine – neben den Flächen, die es noch zu untersuchen gelte – wäre auch die, die Stadtbad-Turnhallen als Ort für das Kraftwerk in Betracht zu ziehen.
Denn: „Wir brauchen dieses Bad als Daseinsvorsorge – genau wie die Busse auch fahren müssen“, sagt Wedlich. Man habe in den vergangenen Jahren durchaus einiges getan, um das Defizit zu senken, erinnert der CSU-Stadtrat an die Verkleinerung der Saunalandschaft und den Einzug des Fitness-Studios Actic. „In das SVB-Bad oder die Lohengrin-Therme ausweichen zu müssen, ist für keinen eine Option.“
Es gebe rund um das Stadtbad auch weitere Möglichkeiten: „Zur Not müsste man halt den direkt angrenzenden Parkplatz überbauen, um erweitern zu können“, sagt Wedlich, der im Kurier-Gespräch sagt, dass er diese Möglichkeiten auch im Aufsichtsrat der Stadtwerke ansprechen wollte.
In eine ähnliche Richtung geht die Aussage des ehemaligen, langjährigen Stadtbaureferenten Jürgen Dohrmann, der sich im Kurier-Gespräch darüber wundert, dass auf der gegenüberliegenden Straßenseite freigewordene Bahn-Flächen nicht für eine Erweiterung oder einen Neubau eines Fernwärme-Heizwerks genutzt worden sind. Dort ist jetzt ein Supermarkt entstanden.