Kulmbach - In einer Sitzung, die in ihrem Verlauf wohl einmalig in der Stadtgeschichte sein dürfte, hat der Kulmbacher Stadtrat am Dienstagabend den Haushalt für das kommende Jahr verabschiedet. Mit scharfen Worten kritisierte dabei OB Ingo Lehmann das bürgerliche Lager. Dessen Vertreter konterten mit nicht weniger deutlichen Worten. Ausführliches Zahlenmaterial gab es für die Öffentlichkeit in der Haushaltssitzung diesmal nicht. An dem Zahlenwerk wurde buchstäblich bi zur letzten Minute gearbeitet. CSU, WGK und FDP hatten gefordert, die Nettoneuverschuldung, die im Haushalt zunächst eingeplant gewesen war, zu senken. Erst am Dienstagnachmittag waren dann die Eckpunkte so festgezurrt, dass sich auch das bürgerliche Lager zumindest mehrheitlich zu einer Zustimmung durchringen konnte. Während der Verwaltungsausschusssitzung am Montag habe man die Nettoneuverschuldung von rund 3,5 Millionen Euro, wie zunächst vorgesehen, auf rund 1,8 Millionen Euro drastisch verringern können,informierte OB Lehmann. Am Dienstag seien dann nochmals weitere 500 000 eingeplante Euro dem Rotstift zum Opfer gefallen. Die Nettoneuverschuldung liegt nun bei rund 1,3 Millionen Euro. Damit konnte sich die Stadtratsmehrheit anfreunden. Dr. Peter Bastobbe, Wolfram Brehm und Heike Vogel (CSU) sowie Alexander Meile (WGK) und Thomas Nagel (FDP) verweigerten dem Etat dennoch ihre Zustimmung. Ein ausführlicher Bericht folgt. mbu