Im Grunde genommen ist es gar keine Veränderung. Als ich hier angefangen habe, gab es sechs Logos, die irgendwie im Umlauf waren. Eins auf dem DFB-Pokal-Trikot, an der Geschäftsstelle heftete das 100-Jahr-Logo und an sonstigen Signaturen auch. Und an anderen Stellen gab es wieder andere. Wir versuchen das jetzt einfach zu straffen. Die Chance dazu gibt uns natürlich der Aufstieg in die 3. Liga und das Betreten dieser bundesweiten Bühne. Damit haben wir die Chance, das Markenbild der SpVgg mit der Philosophie und den Idealen des Klubs deutschlandweit sichtbar werden zu lassen.
Die Fanszene, das zumindest zeigen Reaktionen in Foren und in sozialen Netzwerken, scheint damit großteils einverstanden zu sein.
Wie gesagt, wir haben das mit den Fans abgestimmt. Es ist kein Alleingang der Klubführung. Die Fans machen unseren Verein ja aus. Und unter den meisten Anhängern und Mitgliedern war die einhellige Meinung, dass das Verbot zur NS-Zeit und dann dieses furchtlose Wiederauferstehen nach dieser Zeit, das Zurückkommen wie Phoenix aus der Asche, die Basis des heutigen Klubs ist. Und genau deshalb haben wir uns für das älteste überlieferte Wappen entschieden. Es stammt aus den 50er Jahren und soll auch eine gewisse Emotionalität auslösen.
Welche Werte sollen damit transportiert werden?
Schon dieses Furchtlose, aber auch die Tradition und die große Weltoffenheit des Klubs. Dieses Markenbild wollen wir schaffen. Wir sind gerade mit unserer Marketingagentur dabei, das auch mit der entsprechenden Bildsprache zu hinterlegen. Da sind wir aber noch am Anfang. Wichtig war zunächst einmal, dass wir uns auf dieses neue alte Wappen festgelegt haben und wir uns künftig darüber definieren.
Anscheinend war es einer Initiative des Fanklubs Altstadt-Kult geschuldet, der ja schon mit vielen innovativen, kreativen Ideen für positive Schlagzeilen gesorgt hat.
Von einer Initiative würde ich nicht sprechen. Wir waren uns darüber einig, welche Ideale wir vertreten. Jetzt ging es darum, das auch nach außen publik zu machen. Und dabei hatten die Jungs und Mädels vom Kult schon ein großes Mitspracherecht. Wir sind sehr dankbar dafür, dass wir solch eine aktive Szene haben.
Wo mischen die Fans noch mit?
Zunächst einmal: Die Fans sind unser Aushängeschild. Überall, wo wir auswärts antreten, werden die Fans, die Ultras unser zentrales Bild sein, das wir in die Welt tragen. Insofern ist es nur logisch, sie in die Klubarbeit miteinzubinden. Im Merchandising mischen sie natürlich auch mit. Im Prinzip ist der Altstadt-Fan auch unser Kunde Nummer eins. Er kauft Eintrittskarten, Bratwürste und Bier, und er kauft am Ende auch einen Merchandise-Artikel. Von daher ist ihre Meinung total wichtig, denn der Wurm muss dem Fisch schmecken, nicht dem Angler.
Ist es üblich, dass sich die Fans in diesem Maße beteiligen?
Ganz sicher nicht. Ich bin ja gerade bei der Managertagung der 3. Liga in Frankfurt. Und habe da auch mit Kollegen gesprochen. Es ist eben keineswegs so, dass man überall mit solch einer aktiven Fanszene gesegnet ist wie wir hier in Bayreuth. Bei Rot-Weiß Essen ist das sicher auch so. Da wurde ja gerade bekannt, dass schon 9200 Dauerkarten verkauft sind. Auch wenn unsere Zahl weit darunter liegt – so stehen wir da nicht weit hinten an mit unserer aktiven Fanszene. Das ist es auch, was unseren Verein ausmacht. Wir sind sehr glücklich, dass wir auf solch eine weltoffene, faire und trotzdem hochemotionale Fanszene zählen können, die sich auch so aktiv beteiligt.