SpVgg Bayreuth Durch ein „Kacktor“ auf die Verliererstraße

Die Altstadt gerät durch ein frühes Eigentor von Steffen Eder ins Hintertreffen und unterliegt beim TSV 1860 München am Ende 0:2 (0:1). Vor 15000 Zuschauern im Grünwalder Stadion scheitern die Gäste auch an ihrer schwachen Chancenverwertung.

 
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Die SpVgg Bayreuth ist dem Abstieg aus der 3. Fußball-Liga wieder ein Stück näher gerückt. Anstatt Boden auf den am Vorabend leer ausgegangenen oberen Tabellennachbarn Hallescher FC (0:1 gegen den VfL Osnabrück) gutzumachen, standen die Altstädter beim TSV 1860 München am Ende ebenfalls ohne Punkte da. Nach der aus ihrer Sicht äußerst deprimierenden, weil unnötigen 0:2 (0:1)-Niederlage beträgt der Abstand zum hintersten Nichtabstiegsplatz nach wie vor vier Punkte – allerdings stehen nur noch fünf Saisonspiele aus.

Vor 15000 Zuschauern im Grünwalder Stadion, darunter gut und gerne 1500 mitgereiste Altstädter Fans, bot die SpVgg eine über weite Strecken couragierte Vorstellung, leistete sich aber wieder einen verhängnisvollen Abwehrschnitzer und schlug zudem keinerlei Kapital aus den durchaus vorhandenen Chancen. So traten die Bayreuther die Heimreise mit dem Gefühl an, dass weitaus mehr drin gewesen wäre.

Während Löwen-Trainer Maurizio Jacobacci von dem erwartet schweren Spiel und einem Ergebnis sprach, „das dem Spielverlauf gerecht wurde“, haderte SpVgg-Trainer mit den nicht genutzten Chancen. „Wir waren die Mannschaft, die mehr Möglichkeiten hatte. Sehr bitter, dass wir uns nicht belohnt haben.“

Heinrich schießt Eder an – 0:1-Rückstand

Schon der Start in diese Partie wirkte wie ein Extrakt der ganzen Saison: Es ist die achte Minute, als Bayreuths Außenverteidiger Moritz Heinrich eine recht harmlose Hereingabe von Löwen-Stürmer Marcel Bär klären will. Beim Versuch, den Ball wegzuschlagen, trifft Heinrich aber seinen Teamkollegen Steffen Eder so unglücklich, dass das Spielgerät von Eders Oberkörper ins Tor springt – welch ein „Kacktor“. Dass Schiedsrichter Benjamin Cortus vorher ein recht klares Handspiel von Flankengeber Bär bei der Ballannahme übersieht, passt zu dieser sehr deprimierenden Anfangsphase der Bayreuther.

Es dauerte dann etwas, bis sich die Altstadt von diesem Schock erholte. Mit zunehmender Spieldauer und der größer werdenden Ballsicherheit erarbeiteten sich die Gäste dann ein optisches Übergewicht, das zumindest eine herausragende Torchance hervorbrachte: In der 17. Minute visierte der anfangs auffällige Eroll Zejnullahu aus spitzem Winkel die Latte des Löwen-Gehäuses an. Auf der Gegenseite musste sich SpVgg-Torhüter Luca Petzold nur bei einem gefährlichen 20-Meter-Schuss von Meris Skenderovic einmal strecken, ansonsten hatte die Defensive um den in die Startelf zurückgeholten Ex-Löwen-Kapitän Felix Weber alles im Griff.

Kirsch visiert nach Alleingang über das Tor

Mit Beginn der zweiten Halbzeit attackierten die Bayreuther früher und versuchten nun, auch Fehler der Löwen im Spielaufbau zu erzwingen. Als SpVgg-Kapitän Benedikt Kirsch in der 53. Minute alleine auf das Tor von 1860-Keeper Marco Hiller zusteuerte, lag das 1:1 in der Luft, allerdings drosch Kirsch den Ball aus vollem Lauf über das Gehäuse. Die Altstadt blieb gegen biedere Löwen trotzdem weiter am Drücker und wurde mitunter auch gefährlich – vor allem bei Vorstößen über Alexander Nollenberger und Christoph Fenninger, Zählbares aber verbuchten nur noch die Löwen: In der 82. Minute sorgte Stefan Lex mit einem verdeckten Schuss innerhalb des Strafraums für den Endstand.

Nachdem sich bei Thomas Kleine die erste Enttäuschung gelegt hatte, gab er sich kämpferisch: „Wir stehen da, wo wir letzte Woche standen. Nächste Woche gegen Duisburg müssen wir natürlich unbedingt gewinnen.“

TSV 1860 München – SpVgg Bayreuth 2:0 ( 1:0)

TSV 1860 München: Hiller – Steinhart (85. Greilinger), Verlaat, Lang, Morgalla – Wörl, Moll (77. Holzhauser) – Boyamba, Vrenezi, Skenderovic (84. Kobylanski) – Bär (68. Lex).

SpVgg Bayreuth: Petzold – Lippert (84. Götz), F. Weber, Eder, Heinrich – Kirsch (89. Andermatt), Schwarz (65. Fenninger) – Zejnullahu, Diawusie (46. George), Nollenberger (83. Stockinger) – Ziereis.

SR: Cortus(Röthenbach);

Zuschauer: 15 000.

Tore: 1:0 Eder (8. – Eigentor), 2:0 Lex (81.).

Gelbe Karten: Moll, Verlaat, Lex, Wörl / Kirsch.

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