Auf den Weg gebracht werden vor allem medizinisches Material und Medikamente, aber auch Hygieneartikel und Babynahrung. Sogar zwei Stromgeneratoren haben sie mit dem Linienbus transportiert.
„Ohne die Unterstützung der vier lokalen Apotheken, die uns das medizinisches Material und die Medikamente zum Einkaufspreis überlassen, wäre das alles nicht möglich“, sagt Doris Fuchs-Mengling. Das Geld aus den Spendendosen haben sie und ihr Mann bereits in die mittlerweile zehnte Hilfslieferung investiert, die wieder mit dem Linienbus nach Lwiw geschickt wird.
Enge Freundschaft
Auslöser für die private Spendenaktion ist die enge Freundschaft der Familie Mengling mit Roman Hdanskyy, der mit seiner Frau Olena und den beiden Töchtern Anna und Sofiya in der Nähe von Lwiw wohnt.
Hdanskyy lebte zwischen 1994 und 2003 in Bayreuth. Er hatte eine Arbeitstelle in Weidenberg und ging beim FC Bayreuth seiner großen Leidenschaft, dem Fußball, nach. In dieser Zeit entstand die enge Freundschaft, die bis heute anhält. Nach Ausbruch des Krieges am 24. Februar boten Doris Fuchs-Mengling und ihr Mann Uwe der befreundeten Familie an, nach Bad Berneck zu kommen, bis der Krieg beendet sei. Die Familie lehnte ab, wollte ihren Beitrag leisten im Widerstand gegen die russische Invasion.
Hdanskyy begann, sich mit tatkräftiger Unterstützung seiner Freunde in Bad Berneck in der Beschaffung und Verteilung von Hilfsmitteln zu engagieren. Er erhält von Krankenhäuser und Hilfsorganisationen Listen mit Gütern, die dringend benötigt werden, in erster Linie medizinisches Material wie Verbandszeug und Medikamente. Die Transporte erfolgen mittels eines Linienbusses, der mehrmals die Woche auch in Bayreuth Station macht und von Doris Fuchs-Mengling und Uwe Mengling dann beladen wird. In Lemberg angekommen holt Hdanskyy die Hilfslieferung ab und verteilt sie.
Stadtrat spendet Sitzungsgeld
Die Bad Bernecker Initiatoren setzen ihre Spendenaktion auch weiterhin fort. Und hoffen weiterhin auf tatkräftige finanzielle Unterstützung der Bevölkerung. Zum Beispiel durch solche Aktionen wie die der Stadträte von Bad Berneck. Diese und Bürgermeister Jürgen Zinnert haben dieser Tage ihr Sitzungsgeld in Höhe von 510 Euro an die private Hilfsaktion übergeben.