Soßenkunst zwischen Franken und Italien Liano Posella hat Erfolg mit außergewöhnlichen Salat-Dressings

Von Maximiliane Rüggeberg
 Foto: red

Wie macht man Salatsoße? Genau – ein wenig Essig, Öl, Salz und Pfeffer verrühren, schon ist das Dressing fertig. Für Liano Posella kommt das einem Frevel gleich. Für ihn sind Salatsoßen kulinarische Kunstwerke, die er mit Leidenschaft kreiert. Und das macht er sogar so gut, dass seine „Sugo Italiano“ in einigen Edeka-Filialen verkauft wird.

 
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Sie haben so wohlklingende Namen wie „Rucoletto“, „Cardinale“, „Contadina“ und „Asiatico“, die Dressingvariationen von Liano Posella. Vier verschiedene Sorten vertreibt der 54-jährige Inhaber der Pizzeria Italia. Zunächst landeten seine Soßen bei Schneider in Bayreuth, später auch in Edeka-Filialen in der Region. Wie das damals alles so seinen Anfang nahm, daran erinnert sich Posella nicht mehr so ganz genau. „Das mit Schneider is’ schon fast zwanzig Jahr her“, sagt er. Er spricht mit starkem italienischem Akzent, seine Haut ist gebräunt. Vor vier Jahren kam dann ein Edeka-Vertreter auf Posella zu. „Er hat gesagt, meine Soßen seien sehr gut, sehr exklusiv.“ Für Posella war klar, dass er seine Soßen auf breiter Ebene vertreiben wollte – und so kamen die Dressingsorten in die Regale der Edeka-Filialen.

Bis 200 Liter pro Woche

Unter anderem in Pegnitz, Auerbach, Eschenbach, Bindlach, Eckersdorf, Creußen, Bad Berneck und Weidenberg werden sie verkauft. „Mehr schaff’ ich von der Logistik her nicht“, sagt Posella. Rund 150 bis 200 Liter Dressing stelle er in der Woche her. Je nachdem, wie die Nachfrage ist. In Halb-Liter-Plastikflaschen gefüllt fährt Posella die Ware dann zu den Filialen.

Für ihn ist der Verkauf der Salatsoßen ein lohnendes Zubrot zu den Einnahmen aus dem Pizzeriabetrieb – allerdings fordert es auch seinen Preis. Am Dienstag, wenn eigentlich Ruhetag ist, steht Posella in seiner Küche und mischt Essig, Mayonnaise, Öl, Zucker, Salz und allerhand Gewürze für seine „Sugo Italiano“ zusammen. Manchmal arbeite er auch an Samstagen oder nach Feierabend an seinen Soßen, sagt er. Die Rezepte hält der Pizzeria-Chef geheim. Geschmacklich reichen sie von cremig, wie die Sorte „Italia“, bis würzig wie „Asiatico“. Bis eine Soße wirklich reif für den Verkauf ist, dauert es allerdings eine Weile, sagt Posella. „Ich probiere so lange aus, bis es mir schmeckt. Denn nur wenn es mir schmeckt, dann ist es auch gut für andere.“

Durch die Liebe nach Deutschland

Ihn habe das Kreieren unterschiedlicher Geschmacksrichtungen schon immer fasziniert. Das Kochen hat der Wahl-Pegnitzer in Italiens Hauptstadt erlernt. „Ich hab angefangen in Rom, als Lehrling“, sagt er. Im Restaurant seines Onkels lernte Posella alle Kniffe und Tricks, die es braucht, um ein guter Koch zu sein. Fünf Jahre arbeitete er dort, bevor es ihn wieder nach Süditalien zog. „Ich stamme ursprünglich aus Kalabrien“, sagt Posella. Die Liebe verschlug ihn schließlich nach Deutschland. Seit 30 Jahren lebt er nun schon hier. Seine zwei Töchter, 24 und 30 Jahre alt, sollen eines Tages ins Geschäft ihres Vaters einsteigen – und auch fleißig Soßen anrühren. Das wäre auch in ihrem Sinne, sagt Posella. „Meine Töchter sind die Zukunft.“

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