Sommer-Biathlon Zweimal WM-Gold für Selina Kastl

Mit der Nummer zwei war Selina Kastl ins Verfolgungsrennen gestartet, aber als Nummer eins kam sie ins Ziel. Foto: Imago/Christian Einecke

Alle Erwartungen – auch ihre eigenen – hat Selina Kastl vom SC Neubau bei der Weltmeisterschaft im Sommer-Biathlon in Ruhpolding übertroffen. Bei den Juniorinnen gewann sie zwei Titel und eine Silbermedaille.

 
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Zweimal Gold und einmal Silber – mit dieser Bilanz avancierte Selina Kastl vom SC Neubau zur herausragenden Juniorin bei den Weltmeisterschaften im Sommer-Biathlon in Ruhpolding. „Damit hatte ich absolut gar nicht gerechnet“, sagte die 21-Jährige unserer Redaktion. „Ich wollte eigentlich nur coole Rennen bieten vor der tollen Zuschauer-Kulisse.“

Glänzende Form bewies Kastl gleich am ersten Tag beim Supersprint. Mit der Startnummer eins der Vorlaufschnellsten verzeichnete sie im Finale zwar bei den ersten beiden Schießeinlagen je einen Fehler, aber nach der fehlerfreien dritten übernahm sie die Führung. Ein weiterer Fehlversuch beim letzten Schießen blieb ohne Folgen, weil auch Hauptverfolgerin Lena Repinc (Slowenien) in die Strafrunde musste. Im Ziel hatte Kastl einen Vorsprung von 26,9 Sekunden.

Die zweite Medaille für die Fichtelgebirglerin war dann aus Silber: Im Sprint besetzten die deutschen Juniorinnen alle drei Podiumsplätze, wobei Selina Kastl nur um 6,5 Sekunden von Selina Grotian (SC Mittenwald) bezwungen wurde. Der Abstand zu Johanna Puff (SC Bayrischzell) auf Platz drei war dagegen mit 39 Sekunden deutlich.

Dementsprechend startete das deutsche Trio beim abschließenden Verfolgungsrennen von der Spitze. Nach dem ersten Schießen übernahm Puff die Führung, nachdem Kastl und Grotian je zwei Fehler unterlaufen waren. Nach der fehlerfreien zweiten Einlage lag dann Kastl vorn und holte schließlich mit 14,4 Sekunden vor der Bayrischzellerin ihren zweiten WM-Titel.

Mit Rückschlüssen auf die Erfolgsaussichten im Winter muss man vorsichtig sein, zumal Biathlon-Hochburgen wie Norwegen oder Frankreich bei der Sommer-WM nicht vertreten waren. Doch als Grund zur Zuversicht bewertet Selina Kastl die Ergebnisse schon. Technisch gebe es zwar Unterschiede zwischen dem Laufen auf Skirollern oder Skiern („Der Roller verzeiht mehr.“), aber bei den konditionellen Anforderungen nicht: „Es zeigt in jedem Fall, ob man im Sommer gut trainiert hat.“

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