Solidaritäts-Aktion Bindlacher helfen Bindlachern

Von Eric Waha
So werden es die Bindlacher auf der Internetseite der Gemeinde und bald auch in ihren Briefkästen vorfinden: Ein Aufruf zur gemeinsamen Hilfe. Foto: Eric Waha Foto: Eric Waha www.ericwaha.de

BINDLACH. Die Corona-Krise fordert Abstand auf der einen Seite. Zusammenhalt aber auf der anderen Seite. Und den demonstrieren jetzt auch die Bindlacher: Bindlacher helfen Bindlachern heißt die Aktion, die jetzt in aller eile ins Leben gerufen wurde. Und die ab kommender Woche richtig anlaufen soll.

 
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"Unbürokratisch und schnell" soll es gehen, sagt der Bindlacher Bürgermeister Gerald Kolb, der jetzt mit seinem designierten Nachfolger Christian Brunner gemeinsame Sache macht und ab Montag ein Merkblatt in der Gemeinde verteilen lässt, das ab Freitag auch schon auf der Internetseite der Gemeinde veröffentlicht ist. "Wir wollen die erreichen, die Hilfe brauchen", sagt Kolb. Deshalb habe man in die Aktion, die von Brunner und weiteren Bindlachern, darunter auch Mitglieder aus dem Gemeinderat, angestoßen wurde und unterstützt wird, "zum Beispiel auch den Senioren-Betreuer der Gemeinde, Rudolf Daum, mit eingebunden. Wenn ab Montag die Stichwahl-Unterlagen für die Landratswahl ausgeteilt werden, sollen die Zettel mit dem Hilfsangebot mit verteilt werden. Aber auch diejenigen, die keine Wahl-Unterlagen bekommen, sollen das Schreiben im Briefkasten haben, sagt Christian Brunner im Gespräch mit dem Kurier.

Anregung von mehreren Seiten

"Verschiedene Bürger haben mich angesprochen", sagt Brunner, "ob man so etwas nicht machen könne, auch Stefanie Kolanus hat die Sache mit angeregt", nennt Brunner seine Fraktionskollegin im Gemeinderat als eine der Triebfedern. Es gehe darum, "Unterstützung in der jetzigen Zeit" zu sichern, "Netzwerke zu erstellen von Leuten, die Hilfe brauchen und von Leuten, die Hilfe anbieten", sagt Brunner. Ziel sei, auf ehrenamtlicher und kostenloser Basis die beiden Gruppen zusammenzubringen. Es gehe in erster Linie um Angebote, Einkäufe zu erledigen, kurzzeitige Kinderbetreuung zu gewährleisten oder auch älteren Menschen dabei zu helfen, dringend notwendige Amtsgeschäfte gegebenenfalls online erledigen zu können. "Das ist eine Situation, in der sich die Nachfrage dynamisch entwickeln wird in den nächsten Tagen. Darauf muss man eben auch entsprechend flexibel reagieren", sagt Brunner.

Telefonnummer und Mailadresse für alle, die Hilfe suchen oder anbieten wollen

Es ist eine Telefonnummer geschaltet, ein sogenanntes Corona-Telefon, das unter der Nummer 09208/586257 erreichbar ist, und bei dem Nachrichten gespeichert und weitergeleitet werden. Zudem gebe es eine Mail-Adresse, an die sich sowohl ehrenamtliche Helfer als auch Hilfsbedürftige aus der möglichen Risiko-Gruppe, Brunner nennt hier vor allem ältere Menschen, melden können: hilfe@bindlach.bayern.de

Ehrenamtliche Hilfe soll weitergehen

Brunner hat sich auch informiert für den Fall, dass Ausgangssperren kommen sollen: "Nach meinem Rechtsverständnis wird es auch weiter erlaubt sein, Einkäufe zu erledigen", sagt Brunner. Des gelte auch für die angestrebte ehrenamtliche Hilfe für die, die selbst nicht mehr einkaufen gehen oder aus Gründen des Selbstschutzes nicht mehr gehen wollen.

Sämtliche Vorgaben sollen eingehalten werden

Man werde die Hilfe auch so organisieren, dass "sämtliche Vorgaben eingehalten werden", sagen Brunner und Kolb. Der Abstand zwischen den Bindlachern solle auch und gerade im Hilfsfall gewährleistet werden, "wir werden auch nicht einen einzigen Helfer zum Einkaufen schicken, der alle betreut".