Rosner, der lange Jahre Fußball spielte, der Sport- und Jugendbeauftragter in Tirschenreuth ist, auf der CSU-Liste kandidierte, der verschiedene Trainerlizenzen hat, sagt, er werde auch jetzt „immer noch fuchsteufelswild. Gerade weil ich weiß, wie wichtig Toleranz und Fairness ist. Im Sport und anderswo.“ Dass er sein Hirn einschalten soll, das hätte er sich ja noch sagen lassen. Mit allem anderen sei Gote zu weit gegangen.
Das jedoch sieht Ulrike Gote komplett anders. Auf Nachfrage unserer Zeitung sagt sie, „Männer werden sehr schnell sehr sensibel, wenn man eine deutliche Aussprache wählt“. Die Gruppe habe sich nach ihrem Dafürhalten „lautstark lustig gemacht über das Schild mit der gegenderten Bürgerinnen-Aufschrift“, die Diskussion über die weiblichen Ampelsymbole sei bei ihr als sexistisch formuliert angekommen. „Männliches Imponiergehabe“, nennt Gote das Verhalten der Gruppe. „Beim Aussteigen habe ich ihm gesagt, es sei Schwachsinn, was er sagt. Und dass er sein Hirn einschalten soll. Erst als er mir dann hinterhergerufen hat, habe ich ihm gesagt, er solle nicht so viel mit dem Schwanz denken. Und zwar bewusst so laut. Und auf dem Niveau, wie sie vorher diskutiert haben. Das finde ich nach wie vor passend als Erwiderung. Das muss man schon aushalten.“
Gote (48) sagt, sie reagiere sehr sensibel auf die Art, mit der sich Männer über Frauen lustig machten. „Ich bin fast 50. Diese Dinge bewegen mich seit Jahrzehnten. Es bringt nichts, die Männer immer nur mit Samthandschuhen anzufassen. Man muss auch mal Kontra geben. Auch als Landtagsvizepräsidentin.“ Sie hätte das jedem anderen gesagt, unabhängig vom Alter. Und unabhängig davon, dass die Soldaten sich später als Teil einer „Besuchergruppe des CSU-Kollegen herausgestellt“ hätten. Gote sagt, sie hätte „kein Ding draus gemacht. Ich stehe dazu. Vielleicht ist es auch mal ganz gut, wenn da mal wieder öffentlich drüber reflektiert wird“.