Bahnübergang Königsallee Logischer und sicherer soll es werden

Am Bahnübergang der Königsallee gab es im April einen tödlichen Verkehrsunfall mit einer Radfahrerin – der allerdings auch mit einer anderen Verkehrsführung nicht zu verhindern gewesen wäre. Dennoch gibt es auf Antrag von Christian Wedlich und Mirko Matros (CSU) jetzt Foto: Eric Waha

Der tödliche Unfall einer Radfahrerin am Bahnübergang in der Königsallee wäre wohl auch mit den nun geplanten Maßnahmen kaum zu verhindern gewesen – aber: Mit neuer Markierung und Beschilderung soll die stark frequentierte Stelle dort für Radler und Fußgänger sicherer werden.

 
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Bayreuth - So tragisch es ist: Auch die jetzt geplanten Maßnahmen hätten wohl den tödlichen Unfall einer Radfahrerin am 24. April nicht verhindert. Sie war den Ermittlungen der Polizei zufolge bei geschlossener Schranke über die Gleise gefahren, von einem Zug erfasst und sofort getötet worden. Aber: Die Stelle mit der wichtigen Radwegeverbindung in die Wilhelminenaue und zum Schulzentrum Ost soll sicherer werden.

Stadt handelt schnell

Die CSU-Stadträte Mirko Matros und Christian Wedlich hatten einen Antrag gestellt, der unter anderem auf eine Querungshilfe für Radler und Fußgänger abzielt – und auf weitere „Maßnahmen zur Steigerung der dortigen Verkehrssicherheit“. Die sollen jetzt kommen, sagt der Leiter des Stadtplanungsamts, Ulrich Meyer zu Helligen in der gemeinsamen Sitzung des Verkehrs- und Bauausschusses am späten Dienstagnachmittag. Ein üppig besetztes Gremium, dem unter anderem Vertreter der Stadt, der Polizei, der Bahn AG und der Bundespolizei angehörten, hätte sich am 18. Mai, 14 Tage nach dem Antrag aus den Reihen der CSU, die Situation angeschaut, sagt Meyer zu Helligen.

Querungshilfe geht nicht

Das Ergebnis: Eine Querungshilfe wird es nicht geben, die Königsallee ist nicht breit genug. Allerdings, sagt Meyer zu Helligen, habe man festgestellt, dass „es problematische und regelwidrige Wegebeziehungen“ im Radverkehr dort gebe. Und die Markierung im nördlichen Bereich sei „nicht optimal gelöst“. Deshalb werde man im Rahmen des Bauunterhalts kurzfristig die Markierung erneuern, um „insbesondere die Radverkehrsführung im Bereich des Bahnübergangs zu optimieren“. Außerdem sei vorgesehen, die Schranke, die vom Unfallopfer umfahren wurde, zu verlängern, „dass man sie nicht mehr umkurven kann“. Wenn der Knotenpunkt beim künftigen Nahverkehrszentrum an der Königsallee umgebaut werde, werde auch ein Schutzstreifen für die stadteinwärts fahrenden Radler angelegt.

Zukunftsmusik: Umbau des Bahnübergangs

Zukunftsmusik werde aber – zumindest vorerst – der Umbau des Bahnübergangs für Radler und Fußgänger werden, der eine Verlegung des Rad- und Fußweg vorsehen würde. Die Idee wäre, dass die Fußgänger und Radfahrer später senkrecht auf den Bahnübergang treffen. Mit einer solchen Lösung würde man auch die Radroute in Richtung des Schulzentrums Ost und der Wilhelminenaue „stärker betonen“, wie Meyer zu Helligen sagt. das Problem: Hier müsse der Bahnübergang insgesamt überplant und erneuert werden, was hohe Kosten nach sich ziehen würde. Zudem stehe der Bahnübergang aktuell „unter Bestandsschutz“, der dann mit einer Neuplanung aufgehoben werden müsse. Eine Umrüstung des Bahnübergangs könne durchaus mit einer Summe von 750 000 Euro zu Buche schlagen.

Bahn muss grünes Licht geben

Wolle man auch die Königsallee noch aufweiten, um etwa eine Querungshilfe einbauen zu können, müssten sich unter anderem die Stadtratsgremien tiefer mit dem Thema befassen. Generell warte man nun auf das finale grüne Licht der Bahn, dann könne man mit ersten Sofortmaßnahmen beginnen, sagt Meyer zu Helligen.

„Kein Fan von Schutzstreifen“

Im Bau- und Verkehrsausschuss kommt der Vorschlag der Verwaltung gut an: Er sei zwar „kein Fan von Schutzstreifen für Radfahrer“, sagt Mirko Matros, „die anderen Vorschläge aber finde ich gut“ – ebenso wie die schnelle Umsetzung. Schon abgesehen von dem „tragischen Unfall war das eine Kreuzung, die man sich hätte genauer ansehen müssen“, sagt der SPD-Fraktionsvorsitzende Thomas Bauske. Er sagt weiter, er finde „den Schutzstreifen wichtiger als eine Querungshilfe“, weil in dem Bereich wieder Radler von Autofahrern „bedrängt werden“. Was Bauske anregt: Man solle den stadtauswärtigen Haltesteifen vor dem Bahnübergang rund drei Meter Richtung Stadt zurückversetzen – so könne man Fußgängern eine Querung während geschlossener Schranke erleichtern.

Längere Rot-Phasen für mehr Verkehrsfreiheit

Während Klaus Wührl-Struller (Grüne) die Zustimmung signalisiert, verknüpft mit Anregungen des Verkehrsclubs von Deutschland (VCD) und Dank an die Antragsteller, bringt Georg Kämpf (BG) eine weitere Idee ein: Man solle doch prüfen, ob man die beiden Ampeln in der Königsallee so steuern könne, dass die Radfahrer und Fußgänger längere verkehrsfreie Phasen zum Queren nutzen könnten.

Wichtig, schnell zu starten

Gert-Dieter Meier (DU) hakt wegen der „langfristigen Lösung“ nach: Ja, sagt Meyer zu Helligen, die habe man vor Ort mit den Vertretern der Bahn bereits angesprochen. „Die Kosten sollen ermittelt werden, das kann sich allerdings hinziehen“, sagt der Leiter des Stadtplanungsamts. „Wichtig ist jetzt, dass wir die anderen Maßnahmen zügig hinbekommen.“

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