Söders Versprechen Mehr Impfstoff für Grenzregion

Jürgen Umlauft
Zusätzlicher Astrazeneca-Impfstoff für Oberfranken. Foto: dpa/Eduardo Parra

Jeder der schwer von Corona betroffenen Landkreise an der Grenze zu Tschechien bekommt 1000 Dosen Astrazeneca. In ganz Bayern – auch in Ost-Oberfranken wird es weitere Öffnungen geben.

 
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München - Die Corona-Hotspots in den Grenzregionen zu Tschechien erhalten nun doch mehr Impfstoff. Das kündigte Ministerpräsident Markus Söder (CSU) am Montag vor einer Sitzung des CSU-Vorstands in München an. Demnach sollen pro Landkreis zusätzlich 1000 Impfdosen des Herstellers Astrazeneca geliefert werden. „Wir werden uns um die Hotspots in den Grenzregionen weiter kümmern“, sagte Söder zu. Lockerungen in den Grenzregionen kämen wegen der hohen Inzidenzwerte vorerst „nicht in Frage“. Es gelte, den Übertrag von Infektionen auf andere Landesteile zu verhindern.

Allerdings versprach Söder den Grenzregionen eine „Extra-Hilfe“. Als weitere Maßnahmen nannte er ein erweitertes Angebot an Corona-Schnelltests, eine weiterentwickelte Grenzpendler-Quarantäne sowie die Sequenzierung nahezu aller positiver Tests, um die Ausbreitung der britischen Corona-Variante nachvollziehen zu können. Zudem soll es eine engere Kooperation mit Sachsen geben, um das Testmanagement und die Quarantänebestimmungen besser miteinander abzustimmen. Die Gespräche dazu liefen bereits. In dieser Woche soll ein ähnliches Gesprächsangebot an Thüringen gerichtet werden.

Für ganz Bayern kündigte Söder – vorbehaltlich der Zustimmung des Ministerrats am Dienstag – für den 1. März weitere, von der regionalen Inzidenz unabhängige Lockerungen an. So sollen dann neben den Friseuren auch die Anbieter körpernaher Pflegedienstleistungen sowie Gärtnereien, Gartenmärkte und Blumenläden wieder öffnen dürfen. Voraussetzungen seien jeweils ein amtlich genehmigtes Hygienekonzept und eine Kundenhöchstzahl.

Für Regionen in Bayern mit einer Inzidenz von dauerhaft unter 35 stellte Söder ab dem 8. März „deutliche Erleichterungen“ in Aussicht. Er nannte die Ausweitung von Kontakten auf zwei Haushalte oder fünf Personen sowie die Öffnung des Handels mit Maskenpflicht und einer Kundenhöchstzahl in den Läden. Sollte sich das seit Montag laufende Konzept der vorsichtigen Schulöffnungen bewähren, könnten dann unter einer Inzidenz von 100 auch die Vorabschlussklassen aller Schularten in den Präsenz- oder Wechselunterricht zurückkehren. Leise Hoffnungen machte Söder auch den Bereichen Sport und Kultur. Noch länger warten müssten aber sicher Gastronomie und Hotellerie. In Sachen Osterurlaub wollte sich Söder nicht festlegen.

Nach Angaben Söders breitet sich die ansteckendere britische Virus-Mutation in Bayern immer stärker aus. Gingen zu Beginn des Jahres nur fünf Prozent der Corona-Infektionen auf diese Variante zurück, seien es vergangene Woche bereits 28 Prozent gewesen. „Wenn die britische Variante die Dominanz übernimmt, wonach es derzeit ausschaut, dann wird es eine große Herausforderung, die Wünsche der Menschen nach Sicherheit auf der einen Seite und Erleichterungen auf der anderen in die richtige Balance zu bringen“, sagte Söder. Man dürfe jetzt „nicht blind öffnen, sonst kommt die dritte Welle unwiderruflich“. Er warnte davor, in vier bis sechs Wochen den „nächsten Super-Lockdown“ zu riskieren. Die Devise laute: „Mehr öffnen, wo es geht, weniger öffnen, wo es schlechter steht, und auch zurückgehen, wo es sehr schlecht steht.“

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