Skywalk an der Erlebnismeile ist fertig

Von Klaus Altmann-Dangelat
Pottenstein kann nun eine zweite „luftige“ Attraktion vorweisen: Neben der Himmelsleiter auch einen „Skywalk“ auf dem Gelände der Sommerrodelbahn – Nervenkitzel inklusive. ⋌Foto: Ralf Münch Foto: red

Die Baumaßnahmen auf dem Gelände der Sommerrodelbahn wurden bei der Vermieterversammlung der Stadt Pottenstein kontrovers diskutiert. Der Betreiber der Anlage bezifferte auf eine Kurier-Anfrage hin die Investitionen in diesem Bereich auf etwa drei Millionen Euro.

 
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In der Gaststätte Zur Burgruine in Leienfels stellte sich Hendrik Wiegand den kritischen Anmerkungen einiger Bürger. Er ist nach dem Tod seines Vaters Geschäftsführer der Betreibergesellschaft der Rodelbahn. Seine „Kontrahentin“ war Elisabeth Hölzel aus Weidenloh. Sie hatte Anfang März 411 Unterschriften gegen die Erweiterung des Parkplatzes gesammelt und Bürgermeister Stefan Frühbeißer übergeben – der Kurier berichtete.

300 Parkplätze

In Leienfels holte sie weiter aus: Sie protestierte nicht nur gegen die Parkplätze, sondern gegen das Projekt der Firma Wiegand insgesamt. „Ich weiß, wir sind spät dran mit dem Protest, aber mit unserer Aktion wollten wir die Bevölkerung aufrütteln. Die Neubauten übersteigen meiner Meinung das Maß, das in unsere Region passt.“ Da die Parkplätze (es sollen künftig etwa 300 zur Verfügung stehen, so Wiegand) vom Weihersbachtal auf die Anhöhe verlegt werden, befürchtet sie einen Anstieg der Verkehrsbelastung auf der Staatsstraße, von Regenthal kommend. „Dadurch wird unsere Ruhe und natürlich auch die unserer Gäste gestört“, sagte Hölzel, „die Straßen sind für solch eine Verkehrsbelastung nicht ausgelegt, außerdem gibt es keine Abbiegespuren“.

"Parkplätze werden nicht ausreichen"

Sie prognostizierte auch, dass an Feiertagen, wenn viele Besucher kommen, die Parkplätze nicht ausreichen werden. Wiegand antwortete, dass sehr wohl Abbiegespuren vorgesehen sind. Zum Vorwurf der angeblich zu großen Ausmaße der Anlage, wollte er sich nicht äußern. Nur so viel: „Es liegt immer beim Betrachter, der die Ausmaße einschätzt.“ Seiner Ansicht nach würden sich viele Regionen solch eine Anlage sehnlichst wünschen, die Touristen in die Region lockt. „Viele Hotels in Nordbayern werben mit der Rodelbahn.“ Wiegand meinte auch, dass in Zukunft das Wandern an Bedeutung verlieren werde, die junge Generation will etwas geboten bekommen. „Sanfter Tourismus reicht nicht überall.“

Bebauungsplan

Hier hakte Hölzel ein: „Die Rodelbahn lockt doch meist nur Tagesgäste an. Im neuen Konzept ist auch Gastronomie vorgesehen. Dann gibt es für die Leute doch keinen Grund mehr, in Pottenstein oder den umliegenden Ortschaften in ein Gasthaus zu gehen.“ Auch Bürgermeister Frühbeißer ergriff das Wort und erläuterte ausführlich, dass bei dem vorhabenbezogenen Bebauungsplan alles ordnungsgemäß abgelaufen sei – einschließlich der Beteiligung der Fachbehörden und auch der Bevölkerung. „Ich weiß, wir sind zu spät“, entgegnete Hölzel, „aber man sieht erst jetzt die Ausmaße der Anlage“. Der Bürgermeister wies auf die unterschiedlichen Sehweisen hin, die bei solchen Projekten möglich sind. „Es ist einfach Fakt, dass sowohl Übernachtungs- und Tagestouristen wichtig für uns sind.“

Eingewöhnungsphase

Er sagte, dass die Vermieterversammlung nicht der geeignete Ort sei, dieses Thema zu erörtern. Im Anschluss gab es auch Stimmen (ebenfalls aus Weidenloh), die sich für das Rodelbahn-Projekt aussprachen. Frühbeißer jedenfalls ist überzeugt, dass sich nach der Eingewöhnungsphase alles einpendeln werde – schließlich dürfe man nicht übersehen, dass nach dem Umbau die Flächen im Tal den Gästen zur Verfügung stehen, die zum Felsenbad oder zum Schöngrundsee wollen. Oder einfach ihr Auto abstellen, um von hier aus zu Fuß oder mit dem Rad die Gegend zu erkunden. Um den Besuchern künftig die Orientierung zu erleichtern, hat die Stadt Pottenstein ein Verkehrsleitsystem in Auftrag gegeben.

Ortsunkundigen Hilfestellung geben

Damit soll den Ortsunkundigen von auswärts eine Hilfestellung gegeben werden, wie sie am schnellsten an ihr Ziel kommen. Das Leitsystem soll in Kürze der Öffentlichkeit vorgestellt werden. Hendrik Wiegand stellte den Vermietern kurz die Neuerungen auf der Anlage vor – darunter den Höhenlehrpfad, den Hexenbesen und den Skywalk, der bereits von weitem zu sehen ist. Wenn es mit der Stromversorgung wie geplant klappt, sei mit dem Eröffnungstermin 1. Mai zu rechnen. Auf das angeschlossene Lokal müssen die Gäste allerdings noch bis zum Sommer warten. Auf eine Frage aus der Runde antwortete er, dass der Einstieg oben auf der Anhöhe sei. Ein Ausstieg unten im Tal, etwa um mal kurz zum See zu laufen, sei nicht möglich.

Immer mehr Fahrzeuge

Auf der Staatsstraße 2163 ist, je mehr man sich Pottenstein nähert, immer mehr Verkehr. Die letzte offizielle Zählung fand 2015 statt. In Leupoldstein wurden am Tag 2287 Fahrzeuge gezählt, davon 66 Lastwagen. In Kirchenbirkig waren es 3082 Fahrzeuge, davon 73 Lastwagen. Am Langen Berg waren es dann 3662 Fahrzeuge, davon 101 Lastwagen. Die Zahl der Motorräder stieg von 101 in Kirchenbirkig auf 154 am Langen Berg – die der Busse erhöhte sich von acht auf elf. ⋌