Sieben Konzerte Jazz-November: Feinsinniges und dicker Sound

Zum Start des Jazz-Novembers am Donnerstag, 11. November, spielt Axiom um 19.30 Uhr im Becher-Saal. Foto: Jazzforum Bayreuth

Sieben Konzerte an zwei Orten – damit will der Jazz-November in diesem Herbst in Bayreuth so richtig durchstarten.

 
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Wer als Musiker bei dem Begriff „3g plus“ an ein dreigestrichenes hochalteriertes g, also ein gis, denkt, liegt falsch. „3g plus“ bedeutet in diesen Zeiten, dass man zu Konzerten einen der folgenden Nachweise mitbringen muss: über eine vollständige Impfung, Genesung oder einen maximal 48 Stunden alten PCR-Test. Dafür darf man dann seinen Platz frei wählen und auch ziemlich eng mit anderen Jazz-Freunden zusammensitzen. Aber: „Personen, die keine dieser Nachweise erbringen können, müssen wir den Zutritt verweigern“, heißt es unmissverständlich auf der Homepage des Jazzforums Bayreuth.

Nach der Corona-bedingten Pause will der Jazz-November in diesem Herbst so richtig durchstarten. Vom 11. bis 14. November sind sieben Konzerte in zwei Spielstätten geplant: im Becher-Saal, der eine neue Lüftungsanlage erhalten hat und nun auch im Sanitärbereich „alle Optionen für eine antivirale Hygiene.“ aufweist. Vor zwei Jahren wäre dies wohl kaum ein Kriterium für den Besuch eines Jazz-Konzerts gewesen. Aber die Zeiten ändern sich. Zweiter Spielort ist das „Neuneinhalb“ im Gerberhaus.

Die vier Hauptkonzerte beginnen jeweils um 19.30 Uhr im Bechersaal, die drei Spätkonzerte am 11./12./13. jeweils um 22.30 Uhr im Kulturhaus am Gerberplatz.

Karten für den Jazz-November 2021 gibt es unter www.okticket.de oder bei der Kurier-Geschäftsstelle.

Das Programm:

Die Hauptkonzerte: Den Anfang macht am 11. November das hochkarätig besetzte Quartett Dejan Terzic: Axiom. Das Zusammenspiel der vier Musiker, die alle internationales Renommee besitzen, erreicht auf dem aktuellen Album „Silent Dancer“ eine hohe Intensität. Die Musiker zeichnen sich durch eine unvergleichliche Spielkultur aus.

Am 12. November kommen die Huntertones und Sängerin Shayna Steele aus New York zu Besuch. Dabei kündigt sich jede Menge Verve an: „Wenn sich Shaynas Energie mit den abenteuerlustigen Arrangements der Huntertones verbindet, wir daraus eine Show, bei der das Publikum tobt“, heißt es in einer Pressemitteilung. Shayna Steeles Gabe, den Soul, Blues, Gospel, R&B und Jazz zu verbinden, harmoniert perfekt mit dem crosskulturellen und vor Fantasiefunken nur so sprühenden Ansatz der Huntertones.

Am 13. November präsentieren Shake Stew aus Österreich das Erfolgsrezept ihrer Klangwelt: sieben Musiker in einer außergewöhnlichen Konstellation aus zweimal Bass, zweimal Saxofon und zweimal Drums und Percussion. Shake Stew selbst bezeichnen diese Konstellation als „ein bisschen strange“, meinen das aber ganz bewusst selbstbewusst. Immerhin gab’s den „Preis der deutschen Schallplattenkritik“ und den „Deutschen Jazzpreis“.

Am 14. November wird es bezüglich der Musikeranzahl dann wieder etwas intimer auf der Hauptbühne – mit dem Marc Copland Trio. Ursprünglich war Marc Copland Saxofonist. Später wechselte er zum Piano. Der Switch hat sich gelohnt: Ohne Frage gehört Marc Copland heute zur ersten Liga der Jazz-Pianisten, wie es insbesondere seine Sessions im Trio mit Bass und Schlagzeug immer wieder aufs Neue beweisen.

Die Spätkonzerte: Am 11. November mit dem Quartett Kilian Sladek. Die Musiker bedienen sich an musikalischen Bausteinen aus den Bereichen Scat, Pop, Weltmusik und Jazz.

Am 12. November spielten Caro Trischler und Ulf Kleiner, der aus Bayreuth stammt: Musik zwischen leiser Gitarre, innigen Gesangsparts und markanten Solo-Passagen.

Am 13. November bringen Ferge X Fisherman aus Nürnberg Hip-Hop ohne Genre-Grenzen mit. roko

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