Voraussichtlich im Herbst soll die dritte Stufe der Reform anlaufen. In Straubing will die KVB eine erste Bereitschaftspraxis einrichten. Dort soll ein Arzt den „Sitzdienst“ in der Bereitschaftspraxis leisten, also für Patienten da sein. Die Patienten sollen nicht länger als 30 Minuten mit dem Auto zur Praxis brauchen. Ein zweiter Arzt übernimmt den Fahrdienst, er macht Hausbesuche.
Der Leidensdruck ist hoch
42 solcher Bereitschaftspraxen will die KVB in ganz Bayern einrichten, sie ergänzen die bereits vorhandenen 52 Praxen. In Zukunft sollen in jedem der 22 Dienstbereiche in Bayern zwei Bereitschaftspraxen in Betrieb und zwei bis drei Fahrdienst-Teams unterwegs sein, wenn die Hausarzt-Praxen geschlossen sind. Bayreuth ist als Standort einer solchen Bereitschaftspraxis gesetzt. Denn mit dem Doc-Haus gibt es bereits eine solche Einrichtung. Wert legt die KVB auf eine Kooperation zwischen den Bereitschaftspraxen und den Krankenhäusern. Dort, sagt Krombholz, ist das neue Konzept hoch willkommen. Zum Teil wollen Krankenhäuser Bereitschaftspraxen für die KVB einrichten und ausstatten. Denn der Leidensdruck ist hoch: 50 Prozent der Patienten, die in einer Bereitschaftspraxis richtig wären, wenden sich stattdessen an Notaufnahmen in Krankenhäusern. Zuletzt während der Grippewelle in den vergangenen Wochen.
Teurer soll das neue System nicht werden. Durch die Zusammenlegung der Dienstbereiche habe man den Krakenkassen bereits Geld gespart. Und: Bereitschaftspraxen und Fahrteams seien wirtschaftlicher als die bisherige dezentrale Form des Bereitschaftsdienstes.