Lucie Kazda stammt aus Tschechien. Nach dem Mauerfall und dem Ende des Eisernen Vorhangs wagte sie den Schritt über die Grenze, um in Berlin Textildesign zu studieren. In dieselbe Stadt, in die einst ihre Tante Anicka Novotna deportiert wurde. Die Verwandte stammte aus Teresin, zu Deutsch Theresienstadt. „Meine Tante musste in einer Fabrik arbeiten“, erzählt die Künstlerin in ihrem Atelier in der ehemaligen Markgrafenkaserne. Sie habe Deutsch, Englisch und Russisch gesprochen – und sie fotografierte. Sie hinterließ Schwarz-Weiß-Aufnahmen vom Berlin des Jahres 1945.