Seniorenberatung Möglichst lange zu Hause leben

Die mobilen Helferinnen bei der Feierstunde (von links): Kathrin Dörfler, Claudia Pscherer, Gaby Leykauf und Rosemarie Ederer. Foto: Roman Kocholl

Seit 20 Jahren hilft die Mobile Seniorenberatung der Stadt Bayreuth dabei, die Wünsche der älteren Menschen in ihren eigenen vier Wänden zu erfüllen. Doch nicht alles ist möglich.

 
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Sie können viele Probleme lösen, aber nicht alle. Ob man denn nicht auch bei der Partnersuche helfen könnte, wollte einst ein betagter Mann, dessen Ehefrau gestorben war, von einer der Mitarbeiterinnen der mobilen Seniorenhilfe wissen. Schließlich verfüge man doch über genügend Adressen von alleinstehenden Frauen. Mit diesem Wunsch war der Witwer allerdings an die falsche Adresse geraten. „Das übersteigt unsere Kompetenz“, stellte Gaby Leykauf klar, die diese Episode am Mittwoch bei der Feierstunde zu 20 Jahren Mobile Seniorenberatung in Bayreuth im Seat/Cupra-Gebäude auf dem Gelände von Motor-Nützel zum Besten gab.

Was die Mitarbeiterinnen der Mobilen Seniorenhilfe bieten können, sind Informationen über altersrelevante Themen wie etwa Wohnen, Gesundheit, Pflege, Finanzen, Hilfestellung bei der Stabilisierung der Lebens- und Wohnsituation, Unterstützung bei der Vermittlung weiterer Hilfen oder auch individuelle Hilfen in akuten Notsituationen. Neben Gaby Leykauf gaben auch Kathrin Dörfler, Claudia Pscherer und Rosemarie Ederer Einblicke in ihre Arbeit als mobile Seniorenberater.

Hans und Emma Nützel Altenstiftung

Möglich ist dies in Bayreuth seit 20 Jahren. Die Helferinnen der Beratungsstelle kommen zu den Menschen nach Hause und informieren dort die Betroffenen oder die Angehörigen. Kooperationspartner ist seit Beginn die Hans und Emma Nützel Altenstiftung. Sie trägt die Personalkosten und macht diese Arbeit damit erst möglich.

Der frühere Bayreuther Oberbürgermeister Dieter Mronz, in dessen Amtszeit die Gründung der Mobilen Seniorenberatung fiel, erinnerte an die Idee, eine gerontopsychiatrische Betreuungsstelle ins Leben zu rufen. Durch Besuche und Kontakte im häuslichen Bereich sollte insbesondere bei alleinstehenden, altersschwachen und dementen Menschen der Hilfsbedarf abgeklärt werden.

Hilferufe von Nachbarn

Oftmals habe man damals im Rathaus Hilferufe von Nachbarn oder Angehörigen erhalten. Die Betroffenen selber würden von sich aus nur selten den Kontakt oder Hilfe suchen. Mronz erläuterte auch die Verbindung des Projekts zur Hans und Emma Nützel Altenstiftung, die auf die früheren Besitzer des Bayreuther Autohauses zurückgeht. Emma Nützel habe ihr gesamtes Privatvermögen in die Stiftung eingebracht. „Eine große Tat“, wie Dieter Mronz sagte.

Christian Mauerer, Leitender Oberarzt der Gerontopsychiatrie im Bezirkskrankenhaus Bayreuth, berichtete, dass seit der Gründung der Beratungsstelle rund 4300 Menschen geholfen werden konnte.

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