Seit acht Jahren dabei Mit Solibrot unterdrückten Frauen auf der Welt helfen

Wolfgang Hübner
Ein herzliches vergelts Gott sagten stellvertretend für den Katholischen Frauenbund Martina Fischer, Anita Kopp und Sieglinde Hübner (von links) Foto:  

Ortsverein des Katholischen Deutschen Frauenbundes unterstützt mithilfe von Bäcker Rainer Müller die Misereor-Aktion

 
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Kirchenlaibach - „Backen. Teilen. Gutes tun!“ Mit der Unterstützung der Solibrot-Aktion ist der Ortsverein des Katholischen Deutschen Frauenbundes (KDFB) Teil eines bundesweiten Unterstützernetzwerkes für Frauen, die in Armut und Hunger leben. Seit der Geburtsstunde 2013 sind die Kirchenlaibacher Frauen mit von der Partie und sammeln Spenden, um Frauen eine lebenswerte Zukunft zu ermöglichen.

Die Solibrot-Initiative wurde auch heuer von den Verantwortlichen um Vorsitzende Anita Kopp in der 40-tägigen Fastenzeit aufgegriffen. Initiiert von Misereor und umgesetzt vom KDFB gehört sie seit neun Jahren zu den festen Aktivitäten im Veranstaltungsreigen der Frauenbundgruppen Kirchenlaibach und Mockersdorf. Durch den Verkauf von Hunderttausenden Solibroten durch den Bundesverband konnten bisher insgesamt knapp 600 000 Euro für Misereor-Projekte zur Verfügung gestellt werden. Das Besondere der Hilfsaktion ist, dass in ganz Deutschland zum einen Bäckereien angesprochen werden, ein spezielles Brot zu backen. 50 Cent des Verkaufserlöses von jedem Solibrot kommt der Aktion zugute. Zum anderen werden Solibrot-Boxen aufgestellt und zum Spenden auch ohne Brot kaufen eingeladen.

„Unter dem Motto Backen. Teilen. Gutes tun! ist die Solibrot-Aktion für uns so eine besondere Form der Solidarität mit Familien und Frauen in Asien, Afrika und Lateinamerika“, sagt Kopp. Die mit den Erlösen finanzierten Projekte ermöglichten Frauen und Mädchen weltweit ein selbstbestimmtes Leben. Die frühere Vorsitzende Gertrud Zetlmeisl erinnert sich noch genau an die Post zum Jahreswechsel 2012/13 vom Diözesanverband des Frauenbundes, mit der das neue Projekt vorgestellt und um Unterstützung geworben wurde. „Das damals anvisierte Bildungsprojekt auf Madagaskar „Dorf macht Schule – die Schule macht das Dorf“ hat uns sofort angesprochen“, erinnert sich die 74-Jährige. Nicht zuletzt auch weil Madagaskar zu den ärmsten Ländern der Welt gehört und die Bevölkerung unter der Armutsgrenze lebt. „Wir haben seinerzeit unseren Speichersdorfer Hausbäcker Rainer Müller angesprochen und er hat sich spontan bereit erklärt, mitzumachen“, betont die Ehrenvorsitzende. Bei der Premiere kamen damals 131,40 Euro zusammen. Diese wurde vom Frauenbund auf 150 Euro aufgestockt. Kurz nach dem Start schlossen sich auch der Frauenbund Mockersdorf und Sprecherin Agnes Horn der Initiative an und organisieren ebenfalls bis heute die Spendenaktion.

Bis heute unterstützt auch Bäcker Rainer Müller die Aktion. Seit 2013 backt er aus 70 Prozent Roggen, 30 Prozent Weizen und mit Sauerteig ein Mischbrot. Es wird mit 500 Gramm ausgewogen, geformt und bei 240 Grad gebacken. Dieses Jahr startete die Aktion am Aschermittwoch und lief bis Ostersamstag. Der Frauenbund organisierte Brottüten mit aufgedruckter Information, in die das Solibrot verpackt wurde. Mit Plakaten und Handzetteln wurde die Öffentlichkeit informiert und die Spendenboxen in den Kirchen und in der Bäckerei aufgestellt.

Fünf Projekte werden heuer mit der Solibrot-Aktion unterstützt. So werden Straßenmädchen in Nairobi (Kenia) Unterkunft, der Besuch einer Schule und eine Berufsausbildung ermöglicht. Die Straßenkinder stammen häufig aus ländlichen Regionen und suchen ihr Glück in der Stadt, wo sie oft Gewalt und Hunger erfahren. In einem anderen Projekt kämpfen Misereor und der Frauenbund gegen die Genitalverstümmelung von Mädchen in Tansania, Mali und Ägypten. In Afrika wird die Beschneidung bis heute praktiziert. Diese 5000 Jahre alte Tradition ist eine fundamentale Verletzung der Menschenrechte. Hier wird mit den Dorfältesten und der Bevölkerung geredet und aufgeklärt und so die Beschneidungsrate in vielen Dörfern zu senken versucht. Darüber hinaus werden Entwicklungsprojekte in Brasilien, Bolivien und Timor-Leste unterstützt.

Zum krönenden Abschluss der Solibrot-Aktion trafen sich am Karsamstag Vorsitzende Anita Kopp, Schriftführerin Martina Fischer und Frauenbundmitglied Sieglinde Hübner bei Bäcker Reiner Müller und seiner Frau Birgit, um Danke zu sagen für die Unterstützung. „Ohne sie wäre das alles nicht möglich“, sagte die Vorsitzende an den Ein-Mann-Betrieb. In den nächsten Tagen wird der Verkaufserlös zusammengenommen mit dem Erlös aus den Spendenboxen. Kassiererin Monika Walter freut sich schon, eine stattliche Spende nach Regensburg überweisen zu können.

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