Seit 25 Jahren Vom Kinderchor zum „Lebenslicht“

Brigitte Grüner
Im Sommer 2016 gab der Kinder- und Jugendchor unter der Leitung von Daniela Christl (rechts) ein Konzert in der Pinzigbergkapelle. Die begeisterten Zuhörer spendeten damals viel Beifall.Dieses Bild entstand vor 17 Jahren, als der Kinder- und Jugendchor das Musical vom Regenbogenfisch präsentierte. Eine der Leiterinnen war damals Ingrid Lengenfelder. Foto: Archiv/Brigitte Grüner

Aus Kindern werden Leute, heißt es im Sprichwort. So ist es auch in Gunzendorf. Aus dem Kinderchor der Pfarrei St. Ägidius, den Astrid Kettig vor 25 Jahren wiederbelebte, wurde inzwischen der Jugendchor „Lebenslicht“. Viele der jungen Sängerinnen und Instrumentalisten sind hier seit der Kindheit musikalisch engagiert. Ebenso wie Leiterin Daniela Christl.

 
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„Eigentlich hatte ich nach 20 Jahren aufhören wollen“, erzählt sie. Doch „die Großen“ im Chor wollten unbedingt weitermachen und haben ihre musikalische Leiterin überzeugt, ebenfalls dabei zu bleiben. „Es hängt schon auch viel Herzblut dran“, sagt die in Ohrenbach aufgewachsene Daniela Christl. 1997 waren rund 30 Mädchen und Jungen im Alter von drei bis elf Jahren einem Aufruf von Astrid Kettig gefolgt. Ihr Ziel war es damals, den Kinderchor, den früher Eleonore Henfling geleitet hatte, wieder zu beleben. Das war vor 25 Jahren also. Als Kaplan war damals Pfarrer Markus Flasinski für Gunzendorf zuständig. Auch er freute sich über die sangesfreudigen Kinder der Pfarrei.

In Spitzenzeiten waren 36 Kinder dabei

Nach Astrid Kettig leiteten kurzzeitig Hubert Steger und Karola Lindner den Chor. Im Januar 2000 übernahmen Ingrid Lengenfelder aus Ranzenthal – sie ist 2013 nach einer schweren Erkrankung verstorben – und Daniela Christl aus Ohrenbach den Kinder- und Jugendchor. Anfangs kamen 16 bis 18 Kinder regelmäßig zu den Proben, in Spitzenzeiten waren es sogar 36 Mädchen und Jungen ab der 1. Klasse, erinnert sich Christl. Da der Altersunterschied recht groß war, wurde oft in zwei Gruppen geprobt.

Nicht nur viele Gottesdienste in der Ägidiuskirche hat der Chor musikalisch gestaltet. Auch viele andere Konzerte und Auftritte begeisterten im Laufe der Jahre die Zuhörer. Dazu gehörte das Einstudieren der bekannten Kindermusicals „Der Regenbogenfisch“ oder „Mats und die Wundersteine“. Auch Krippenspiele und Benefizkonzerte standen in den vergangenen 25 Jahren auf dem Programm. Höhepunkte für die jungen Sänger waren auch die Auftritte bei der Bergwerksweihnacht oder der Seniorenfeier sowie Besuche in Senioren- und Pflegeheimen, wo sie den dortigen Bewohnern eine Freude machten.

Neben den Proben und Auftritten kam auch die Geselligkeit nicht zu kurz. Gemeinsames Backen, Pizzaessen, Chorworkshops oder Besuche in Freizeitparks kamen bei den Kindern und Jugendlichen immer gut an. Viel Spaß machte auch die Teilnahme am Festzug zur 700-Jahr-Feier der Stadt im Juli 2014. Dazu wurde sogar extra eine Namenstafel kreativ gestaltet.

Lange Karriere

Kein Wunder, dass einige Chormitglieder schon auf eine lange Karriere zurückblicken können. Cathrin und Sophia Dimler, Alica und Madlen Götz, Jana Pfab, Caroline Rupprecht, Anja Schäffner und Lena Zerreis waren schon als Kinder dabei und singen und musizieren jetzt mit vier weiteren Mitgliedern bei „Lebenslicht“. Gespielt werden Gitarren, Cajon, Querflöte und Keyboard.

Die Vielfalt an Instrumenten, welche die Kinder und Jugendlichen beherrschen, sei immer schön gewesen, erzählt die Chorleiterin. Die jungen Musiker freuten sich, wenn sie etwas vorspielen durften und sich das Lernen eines Instruments somit bezahlt gemacht hatte. Den Fokus setzt Daniela Christl aber auf mehrstimmigen Gesang.

Großes Repertoire

Das Repertoire reichte schon vor 25 Jahren von religiösen Kinderliedern bis zu modernem Liedgut; aber auch Kirchenlieder, Gospels, Weihnachtslieder und neues geistliches Liedgut wurden geprobt. Für zünftige Musikabende hat der Chor zwischendurch auch bayerisches Liedgut einstudiert. Der Jugendchor „Lebenslicht“ intoniert viele der altbekannten Lieder, aber auch neues geistliches Liedgut und englische Lieder wie das bekannte „Halleluja“ von Leonard Cohen sowie Kompositionen von Kathy Stimmer werden gerne gesungen. „Jeder darf Vorschläge machen oder Liedblätter mitbringen“, sagt die Chorleiterin. Entschieden wird dann gemeinsam, ob ein Lied in das Repertoire aufgenommen wird. Bei Taufen oder Hochzeiten richtet sich der Chor auch nach den Wünschen der jungen Eltern oder des Brautpaars. In diesem Jahr freut sich der Chor „Lebenslicht“ darauf, ein aktives Mitglied am Hochzeitstag musikalisch begleiten zu dürfen.

Keine Diskussionen

Mit den Pfarrern habe es bislang nie Diskussionen wegen der Liedauswahl des Chors gegeben, freut sich Daniela Christl. Bei Festgottesdiensten wie der Kommunion werden die Stücke ohnehin mit dem Pfarrer abgesprochen.

Daniela Christl bereut es nicht, dass sie trotz ihrer Abschiedspläne doch als Chorleiterin weitergemacht hat. „Ich bin echt stolz auf meine Mädels, die so lange Zeit schon treu dabei sind, super singen und mir immer tatkräftig zur Seite stehen.“ Zwölf Mitglieder sind aktuell bei „Lebenslicht“ dabei. Interessierte Neuzugänge sind jederzeit herzlich willkommen, betont die Chorleiterin.

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