"Sehr schönes Ergebnis" Kulmbacher übertrifft Erwartungen

Von Roland Töpfer
Die Kulmbacher Brauerei hat ihren Umsatz im vergangenen Geschäftsjahr nach vorläufigen Zahlen leicht auf knapp 233 Millionen Euro gesteigert. Foto: Kulmbacher Brauerei Quelle: Unbekannt

KULMBACH. Die Kulmbacher Brauerei-Gruppe wird das Geschäftsjahr 2019 mit einem höheren Gewinn abschließen als bisher prognostiziert. Der Rekordgewinn von 2018 wird aber nicht erreicht.

 
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Der Umsatz steigt voraussichtlich leicht auf 232,9 (Vorjahr 231,7) Millionen Euro, der operative Gewinn (Ebit) soll 12,6 Millionen Euro betragen, so Vorstandssprecher Markus Stodden.

Auf der letzten Hauptversammlung im Mai hatte Stodden für 2019 noch ein operatives Gewinnziel von neun bis zehn Millionen ausgegeben. Im Super-Sommer-Jahr 2018 hatte die Kulmbacher einen Gewinn von 14,3 Millionen erzielt. Die diesjährige Hauptversammlung findet am 13. Mai in Kulmbach statt.

Vom hohen Gewinn profitierten damals auch die Aktionäre, die zur Dividende von einem Euro je Aktie noch einen Extra-Bonus von 0,50 Euro ausbezahlt bekamen. Stodden warnte damals: „Auf eine Wiederholung des Rekordsommers 2018 zu setzen, wäre für die Getränkebranche sicher ein schlechter Rat.“ Auch wegen Preiserhöhungen rechnete Stodden für etwa ein Jahr mit gewissen Absatzverlusten. Den Umsatz wollte er trotzdem „im unteren einstelligen Prozentbereich“ steigern.

Die neuen Angaben machte Stodden auf der Basis vorläufiger, noch nicht testierter Zahlen. Im Gespräch mit unserer Zeitung sagte er, die Kulmbacher habe eine gegen den Markt laufende, sehr positive Entwicklung genommen und ein ,,sehr schönes“ Ergebnis erzielt.

Während der gesamte Biermarkt in Deutschland, Bayern und auch speziell in Nordbayern im letzten Jahr rückläufig gewesen sei, habe Kulmbacher zulegen können. Die Prognose sei übererfüllt worden.

Wachstumstreiber sei weiter Mönchshof, mit 23,4 Prozent deutscher Marktführer im Bügelverschluss-Segment. Auf Platz zwei folge Flensburger mit 14,5 Prozent Marktanteil. Zur Höhe der Dividende für das abgelaufene Geschäftsjahr wollte Stodden keine Angaben machen.

Probleme machten zuletzt die rund 190 Getränkemärkte, die rote Zahlen schrieben. 2018 summierte sich der Verlust auf 2,4 Millionen Euro, was Stodden mit Umstrukturierungen und hohen Einmalaufwendungen begründete. Ob die Getränkemärkte mittlerweile wieder schwarze Zahlen schreiben, ließ Stodden offen.

Die Aktie der Kulmbacher AG notiert weiter auf hohem Niveau. Der aktuelle Kurs liegt bei 65 Euro. Anfang letzten Jahres kostete das Papier noch 60 Euro. Das Sommer-Hoch 2019 von 72 Euro hat die Aktie aber noch nicht wieder erreicht. An der Börse ist die Kulmbacher AG rund 227 Millionen Euro wert.