Segelflug-WM Fünfmaliger Weltmeister setzt sich ein Stück ab

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Ins Kopf-an-Kopf-Rennen an der Spitze der Offenen Klasse ist bei der deutschen Segelflug-Meisterschaft am Bindlacher Berg mehr Bewegung gekommen. Der fünfmalige Weltmeister hat seinen Vorsprung vor dem amtierenden etwas ausgebaut.

 
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Strahlender Tagessieger: Michael Sommer hat den Vorsprung gegenüber den Verfolgern in der Offenen Klasse ausbauen können. Foto: Oliver Zippe

Am siebten Wertungstag der Deutschen Segelflug-Meisterschaften am Bindlacher Berg hat das enge Rennen zwischen Fünffach-Weltmeister Michael Sommer und dem amtierenden Weltmeister der Offenen Klasse, Felipe Levin, eine Wendung genommen: Waren die beiden bisher konsequent im Team geflogen und entsprechend auf sehr wenige Punkte gleichauf, hat Levin am Sonntag erheblich Zeit und 53 Wertungspunkte auf seinen Teampartner verloren. In der 18-Meter-Klasse siegte dagegen mit Simon Schröder der andere amtierende Weltmeister im Teilnehmerfeld, in der Doppelsitzerklasse Titelverteidiger Markus Geisen.

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Das Wetter hatte sich nur marginal gegenüber dem Vortag verschoben. Die Thermik sollte auch wieder in Wolken kondensieren, sodass das Finden der Thermik für die Piloten einfacher sein würde als unter der Woche. Meteorologe Bernd Fischer hatte das Erzgebirge als thermisch beste Gegend in Deutschland identifiziert, und Sportleiter Heiko Hertrich gestaltete die Strecken entsprechend. Alle drei Klassen erhielten klassische Rennaufgaben.

Für die Offene Klasse ging es soweit nach Osten, wie noch nie bei einem Segelflug-Wettbewerb in Bayreuth. Durch die Überarbeitung des Wendepunktkataloges vor der DM standen nun auch Wendepunkte östlich der Elbe zur Auswahl. Hertrich entschied sich für eine Aufgabe von 597 km Länge mit den Wendepunkten Kodersdorf bei Görlitz, Zittau und Sonneberg.

Doch gerade der Ausflug in die Lausitz erwies sich als erhebliche Hürde für die Piloten, da sich außerhalb des Erzgebirges das Wetter nicht so entwickelte wie vorhergesagt. Viele Piloten mussten im Raum Görlitz / Zittau länger nach Thermik suchen und verloren entsprechend Zeit.

Punktgleiche gemeinsame Tagessieger wurden der Gesamtführende Michael Sommer (LSV Regensburg) und Oliver Binder (SFG Ostheim) mit 123,44 und 123,41 km/h. Binder war drei Sekunden langsamer, erhält dafür aber ebenfalls 1000 Punkte. Die beiden bilden eigentlich ein fliegerisches Team mit ihrem Nationalmannschaftskollegen Felipe Levin (LSV Homberg / Ohm), der diesmal jedoch im Raum Zittau den Anschluss verlor. Levin überflog den Zielkreis neun Minuten und 17 Sekunden später als Sommer und kam entsprechend nur auf 119,62 km/h. Sein fünfter Tagesplatz mit 947 Punkten hatte noch keinen Einfluss auf die Reihenfolge an der Spitze der Gesamtwertung, aber der zuvor nur minimale Rückstand auf Sommer wuchs auf 54 Punkte an. Uwe Förster von der LSG Bayreuth wurde mit 110,40 km/h Tagesachter und verteidigte seinen fünften Platz im Gesamtklassement.

Das Rennen der 18-Meter-Klasse ging über Frauenstein südlich von Dresden, das Biathlon-Stadion von Altenberg und Geroldshofen in Unterfranken. Bei besseren Bedingungen als in der Lausitz war der amtierende Weltmeister der Standardklasse, Simon Schröder (SFV Bad Wörishofen), mit 129,63 km/h erfolgreich. Zweiter wurde Stefan Langer (SFG Donauwörth-Monheim) mit 127,49 km/h vor Philip Goralski (Hamburger VL Boberg). Schröder baute damit seinen Vorsprung in der Gesamtwertung auf 505 Punkte vor Matthias Sturm (LSV Schwarzwald) aus.

Für die Doppelsitzer als zuletzt gestartete Klasse ging es auf 388,1 km über Zschopau und Maroldsweisach, also an beiden äußeren Ecken des Dreiecks nicht ganz so weit wie die 18-m-Klasse. Es wurde der große Tag des Titelverteidigers Markus Geisen (LV Mönchsheide). Bislang war er noch nicht richtig in Erscheinung getreten, hatte am zweiten und am vierten Wertungstag sogar richtige Durchhänger, doch nun gelang ihm mit 117,67 km/h der Tagessieg. In der Gesamtwertung blieb er zwar Siebter, aber nach vorne schloss er erheblich auf. In der Doppelsitzerklasse liegt das Feld viel dichter, da alle bisherigen Tagessieger auch schlechte Tage hatten. Geisen fehlen 399 Punkte auf den weiterhin in der Gesamtwertung führenden Laurenz Theisinger (DJK Landau), der diesmal nur Elfter wurde. Dessen Onkel Martin (ebenfalls DJK Landau), bisher Gesamtzweiter, kam sogar nicht über Platz 17 hinaus.

Damit rückte Kai Lindenberg (FCS Aschaffenburg) wieder auf Rang zwei vor. Er kam mit erheblichem Abstand als erster Pilot zurück in Bayreuth an, doch er hatte auch deutlich vor den anderen die Abfluglinie passiert. Da an Start und Ziel die individuellen Zeiten zählen, brauchte er für die Aufgabe in Summe doch rund fünf Minuten länger als Tagessieger Geisen. Damit kam Lindenberg auf den vierten Tagesplatz hinter Thomas Viehmann (LfV Greven) und Angelika Mayr (SFG Ostheim).