Segelflug-DM Weltmeister Schröder geht in Führung

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Auch in der Offenen Klasse und Doppelsitzerklasse gibt es bei den Deutschen Segelflug-Meisterschaften einen Wechsel an der Spitze.

 
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Simon Schröder hat mit dem Tagessieg die Führung in der 18-Meter-Klasse übernommen. Foto: Marian Habryk/a

Am dritten Wertungstag der Deutschen Segelflug-Meisterschaften hat sich Simon Schröder den Tagessieg in der 18-Meter-Klasse geholt und damit die Führung in dieser Wertungsklasse übernommen. In der Offenen Klasse erreichte Holger Karow mit dem Tagessieg seine zweite gute Wertung, das Teamgespann Felipe Levin/Michael Sommer blieb jedoch in Führung. In der Doppelsitzerklasse ging der Tagessieg an Andreas Hillebrand, die Führung an den Tageszweiten Martin Theisinger.

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Die Offene Klasse war dieses Mal mit einer variablen Aufgabe dran. Rund um Zwiesel im Bayerischen Wald, die Walhalla bei Regensburg und Waidhaus an der tschechischen Grenze mussten die Piloten jeweils einen Kreis mit 20 km Radius touchieren. Gewertet werden bei solchen Aufgaben Geschwindigkeit und erzielte Strecke. Der Weltmeister der Bayreuther WM von 1999, Holger Karow (FG Wolf Hirth & LSV Landshut), am Vortag nach einer taktischen Fehlentscheidung noch Vorletzter, wollte diese Scharte offenbar auswetzen. Mit 126,70 km/h auf 401,98 km gelang ihm das auch am besten. In der Gesamtwertung erholte er sich damit um fünf Plätze auf Rang 14, doch die schlechte Wertung vom Dienstag wird ihm noch lange nachhängen. Er muss jetzt hoffen, dass noch möglichst viele Tage geflogen werden, um weiter aufholen zu können.

Offene Klasse: Sommer jetzt vor Levin

Tageszweiter wurde Ex-Europameister Markus Frank (LSR Aalen), Michael Sommer (LSV Regensburg) landete auf Rang drei, knapp vor seinem Teampartner, dem amtierenden Weltmeister Felipe Levin (LSV Homberg/Ohm). Die Gesamtführung wechselte damit von Levin zu Sommer. Die beiden fliegen zwar im engen Teamflug, sind zugleich aber die hoffnungsvollsten Konkurrenten um den Meistertitel. Dennoch ist diese Melange zweier herausragender Spitzenpiloten ein Glücksfall für den Deutschen Aero-Club, schließlich dürfen die besten Zwei dieser DM zur nächsten Weltmeisterschaft. Und da ist es natürlich von Vorteil, wenn die deutschen Vertreter bereits vorher gut als Team harmonieren. Dennoch dürfte beiden klar sein, dass die Wahrscheinlichkeit, den punktgleichen gemeinsamen Meistertitel von der vorherigen DM zu wiederholen, mathematisch verschwindend gering ist.

Uwe Förster konnte einen guten sechsten Tagesplatz für die LSG Bayreuth verbuchen und liegt auch im Gesamtklassement auf Rang sechs. Alexander Müller (ebenfalls LSG Bayreuth) kam auf den 18. Tagesplatz, konnte sich damit in der Gesamtwertung sogar um einen Platz auf Rang 16 verbessern.

In der 18-Meter-Klasse hat sich ebenfalls ein Weltmeister ganz nach vorne geflogen. Simon Schröder (SFV Bad Wörishofen) ist zwar amtierender Weltmeister der Standardklasse, tritt in Bayreuth aber in der 18-Meter-Klasse an. Die klassische Rennaufgabe Weidenberg – Sayda (Erzgebirge) – Oelsnitz – Bärnau – Bayreuth (346,77 km) meisterte er mit 126,79 km/h am schnellsten und übernahm damit auch die Führung in der Gesamtwertung. Mario Kießling (FG Wolf Hirth) wurde mit 126,27 km/h Tageszweiter. Der bisherige Gesamtführende Matthias Sturm (LSV Schwarzwald) – auch er war schon einmal Weltmeister (2008 in der Clubklasse) – kam mit 122,81 km/h nur auf Rang drei und fiel damit auf den dritten Gesamtplatz zurück.

Doppelsitzer: Bisheriger Gesamtführender verkalkuliert sich

Die Doppelsitzerklasse hatte ebenfalls eine Rennaufgabe mit den Wendepunkten Breitenberg (im Bayerischen Wald an der österreichischen Grenze), Falkenstein im Landkreis Cham und Tachov in Tschechien (449,64 km). Andreas Hillebrand, der erst als Nachrücker zur DM zugelassen worden ist, holte mit 103,06 km/h den zweiten Tagessieg für den Hamburger AC Boberg. Der Tageszweite Martin Theisinger (DJK Landau) konnte sich – obwohl noch ohne Tagessieg – mit den bisher konstantesten Leistungen auf Gesamtrang eins vorarbeiten. Der bisherige Gesamtführende Patrick Benoist verkalkulierte sich im Bayerischen Wald und musste lange nach Thermik suchen, sodass er nur Tagesplatz 27 von 29 erreichte und zehn Ränge in der Gesamtwertung verlor.