Segelflug-DM Weltmeister-Duo weiterhin fast gleichauf

Hervorragende Bedingungen bot der sechste Wertungstag bei den deutschen Segelflug-Meisterschaften am Bindlacher Berg. Das nutzten wieder vor allem die Favoriten.

 
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Das Ergebnis des sechsten Wertungstages entspricht in der Offenen Klasse auch dem Gesamtstand: 1. Michael Sommer, 2. Felipe Levin, 3. Oliver Binder. Foto: Oliver Zippe

„Endlich Wolkenbildung“ werden sich viele Piloten der Deutschen Segelflug-Meisterschaften am Samstag gedacht haben, als nach fünf Tagen guter Blauthermik endlich eine Aussicht bestand, die Aufwinde durch die sich bildenden Wolken einfacher zu finden.

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Da die Wolkenbildung vorwiegend im südlichen Franken erwartet wurde, hat Sportleiter Heiko Hertrich die Streckenwahl rund um Nürnberg gelegt. Die großen Flugzeuge der Offenen Klasse hatten eine variable Aufgabe zu fliegen mit Wendepunkten an der Walhalla (bei Regensburg), Harburg am Rande des Nördlinger Rieses und am Autobahnkreuz Biebelried bei Würzburg. Die Wertungszeit wurde von Hertrich von 4 auf 3,5 Stunden verkürzt, da ansonsten bei der Wetterentwicklung zu erwarten war, dass alle die maximal möglichen Strecken fliegen und damit die Komponente Streckenlänge in der Wertung keine Rolle spielen würde.

Am besten kamen mit dieser Aufgabe erneut die Weltmeister-Teampartner Michael Sommer (LSV Regensburg) und Felipe Levin (LSV Homberg / Ohm) klar. Sommer kam auf 137,9 km/h und 516,6 km, Levin auf 0,05 km/h und 40 Meter weniger Strecke. Das vorherige Patt zwischen beiden in der Gesamtwertung schlägt nun entsprechend um einen Punkt zu Gunsten von Sommer aus.

Der Bayreuther Uwe Förster kam auf einen fünften Tagesplatz mit 456,7 km und 129,0 km/h. Dadurch konnte er sich auf Gesamtplatz fünf verbessern. Hinter Sommer und Levin ist aber auch Oliver Binder (SFG Ostheim) als Dritter inzwischen schon um 444 Punkte den nächsten Verfolgern enteilt. Der andere Lokalmatador Alexander Müller hat die technischen Probleme an seinem Flugzeug noch nicht gelöst. Selbst wenn er in der zweiten Woche noch einmal einsteigen sollte, dann wohl nur noch „aus Spaß“.

Für die 18-Meter-Klasse gab es eine klassischen Rennaufgabe mit den Wendepunkten Grünsfeld (im fränkischen Teil Baden-Württemberg), Bad Brückenau und Kloster Ebrach im Steigerwald über 373,5 km Länge. Dabei holte Michael Streit mit 129,7 km/h. den zweiten Tagessieg für den LSC Burg Feuerstein. Mit 129,3 km/h nur knapp dahinter blieb der Weltmeister der Standardklasse, Simon Schröder (SFV Bad Wörishofen), der damit die Gesamtführung verteidigte.

Die Doppelsitzer flogen 520,9 km über Furth im Wald, das Kloster Neresheim auf der Schwäbischen Alb und das Autobahnkreuz Biebelried. Die Familie Theisinger von der DJK Landau holte dabei die Gesamtführung zurück. Dieses Mal hatte Martin Theisinger mit 119,3 km/h die Nase vor seinem Neffen Laurenz mit 117,4 km/h, er aber insgesamt noch vor ihm liegt. Der zuvor führende Kai Lindenberg (FCS Aschaffenburg) kam nicht über Rang elf hinaus.

Etwas schlechteres Wetter am Vortag

Am Vortag hatte das Wetter etwas nachgelassen. Die Offene Klasse bekam die kürzeste Aufgabe über 261,6 km, weil sie in der Startaufstellung hinten stand. Das Weltmeister-Duo Levin/Sommer lag diesmal nicht vorne, sondern Markus Frank (LSR Aalen) mit 93,94 km/h vor Altmeister Bruno Gantenbrink (LSV Iserlohn) mit 89,22 und Martin Knops (LSG Langenfeld Erbslöh) mit 88,18.

Dennoch gab es auch wieder einen Tagessieg des LSV Homberg/Ohm, und zwar bei den Doppelsitzern durch Jan-Frederic Müller. Zweiter wurde Lars Hagemann (SFG Bremen) vor Kai Lindenberg, der dadurch für einen Tag an den nur auf den Plätzen 18 und 19 gelandeten Theisingers vorbei zog.

Die 18-m-Klasse hatte besonders mit dem Wetter zu kämpfen. Nur zwölf der 38 Teilnehmer schafften die ganze Strecke. Am schnellsten war Thomas Kuhn (AC Ansbach) mit 93,33 km/h vor Simon Schröder (SFV Bad Wörishofen) mit 92,63 und Matthias Sturm (LSV Schwarzwald) mit 90,30, die im Gesamtstand die ersten Plätze behielten.