Favoritensiege und Familienerfolg

Bei den letzten schnellen Rennaufgaben Richtung Vogtland und Thüringer Wald musste die Offene Klasse über Flossenbürg, Schöneck und Bad Liebenstein 397,30 km bewältigen. Zum vierten Mal und zum dritten Mal in Folge ging Holger Karow (FG Wolf Hirth & LSV Landshut) mit 130,56 km/h als Tagessieger hervor, der mehr als fünf km/h schneller war als der amtierende Weltmeister Felipe Levin (LSV Homberg/Ohm). Damit zog der Weltmeister von 1999 und 2003 nach Tagessiegen mit dem neuen Deutschen Meister Michael Sommer (LSV Regensburg) gleich. Doch seine schwache Platzierung am zweiten Wertungstag sorgte dafür, dass es für ihn in der Gesamtwertung nur zu Rang fünf reichte. Damit konnte er am letzten Tag zumindest Uwe Förster von der LSG Bayreuth noch überholen, der zwar noch einmal Tagesfünfter wurde, aber durch Karows Husarenritt auf Gesamtrang sechs abrutschte.

Levin wurde mit zwei Sekunden weniger als Sommer – das Weltmeister-Duo fliegt schon seit Jahren eng im Team – Tageszweiter und erhielt dafür einen Punkt mehr, aber die rund 50 Zähler Rückstand, die sich Levin am siebten Wertungstag eingefangen hatte, blieben letztlich ausschlaggebend. Allerdings haben die beiden während der DM auch öffentlich kundgetan, dass ihnen die gemeinsame WM-Qualifikation wichtiger sei als die Frage, wer von ihnen den deutschen Meistertitel bekommt. Für Sommer ist es der fünfte nach 2005, 2007, 2011 und 2013.

Simon Schröder schaukelt Titel heim

Die 18-Meter-Klasse bekam die Wendepunkte Klingenthal und Schmalkalden (327,81 km). Stefan Langer (SFG Donauwörth-Monheim) konnte sich mit 126,39 km/h den Tagessieg vor Tobias Breithaupt (LSV Schwarzwald-Baar) sichern, rückte dadurch im Gesamtklassement auf Rang zwei vor und darf nun zur WM fahren. Der mit großem Vorsprung von 400 Punkten in den letzten Wertungstag gegangene Simon Schröder (SFV Bad Wörishofen) schaukelte mit einem fünften Tagesplatz mit 120,46 km/h für seine Verhältnisse eher gemütlich seinen ersten deutschen Meistertitel heim, obwohl er als amtierender Weltmeister einer anderen Klasse angetreten war.

In der Doppelsitzerklasse blieb es bis zuletzt etwas spannender, da die Piloten in der Spitze näher beisammen lagen und die vorherigen Tagesergebnisse mehr Aufs und Abs der einzelnen Teilnehmer aufwiesen. Auf dem letzten Wertungsflug ging es nach Adorf im Vogtland und Suhl im Thüringer Wald (264,58 km). Mit Johannes Broering von der LSG Bocholt gab es einen Tagessieger, der zuvor noch nicht auf dem Treppchen gestanden hatte. Kai Lindenberg (FCS Aschaffenburg) kam noch einmal auf den zweiten Tagesplatz und befand sich damit in einer guten Position, um noch einmal die Spitze anzugreifen, an der er bereits einen Tag lang gelegen hatte. Ab dem sechsten Tag hatte Laurenz Theisinger von der DJK Landau diese inne und konnte sie auch tatsächlich verteidigen: Ein fünfter Tagesplatz mit 98,94 km/h ließ auch hier nichts mehr anbrennen. Sein Onkel Martin Theisinger (ebenfalls DJK Landau) konnte mit Tagesplatz drei den zweiten Gesamtrang absichern, womit die Familie Theisinger mit zwei Doppelsitzerteams in die neue Nationalmannschaft einzieht. Für Laurenz Theisinger ist es der erste deutsche Meistertitel, sein Co-Pilot und Vater Georg hat es bereits dreimal in der 15-Meter-Klasse geschafft (2005, 2007 und 2009).

Katrin Senne schafft Sprung in die Nationalmannschaft

Von den drei Pilotinnen Natalie Lübben (FCC Berlin/11. von 22 in der Offenen Klasse), Angelika Mayr (SFG Ostheim/9. von 29 in der Doppelsitzerklasse) und Katrin Senne (FSV Sindelfingen) schaffte die zweimalige Frauen-Weltmeisterin durch den vierten Gesamtplatz in der 18-Meter-Klasse den Sprung in die bislang von männlichen Piloten besetzte allgemeine Nationalmannschaft. Dieser gehören außerdem noch Oliver Binder (SFG Ostheim/Offene Klasse), Matthias Sturm (LSV Schwarzwald/18-Meter-Klasse) und Andreas Hillebrand (Hamburger AC Boberg) mit Co-Pilot Josef Meyer (Doppelsitzerklasse) an.