Segelflieger sind Mannschaft des Jahres

Entspannt, aber doch sehr ernsthaft wurde in der Jury über die Mannschaft des Jahres beraten. Christian Möckel, Yannik Meyer-Siebert, Torsten Ernstberger, Georg Kämpf, Melanie Küffner, Eberhard Spaeth, Siegfried Zerrenner und Anton Doll (von links) tauschten ihre Argumente aus. Foto: Andreas Harbach Foto: red

Selten zuvor gab es so wenig zu diskutieren in der Jury, in der die Mannschaft des Jahres aus dem Kurier-Verbreitungsgebiet gesucht wird. An den Segelfliegern der LSG Bayreuth führte beim Überblick über die Ergebnisse des Jahres 2015 einfach kein Weg vorbei. Die Ehrung erfolgt am Samstag beim Ball des Sports in der Stadthalle.

 
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„Was kann man mehr verlangen, als einen Weltmeistertitel?“ Mit dieser Frage brachte es Siegfried Zerrenner auf den Punkt. Der langjährige Kurier-Sportredakteur war der zweite Neuling in der Jury neben Yannick Meyer-Siebert aus der letztjährigen Handball-Bundesligajugend von Haspo Bayreuth, der traditionell die Siegermannschaft des Vorjahres vertrat. Dieses Argument fand keinen Widerspruch bei der früheren Kickbox-Weltmeisterin Melanie Küffner, Sportamtsleiter Christian Möckel, den Bayreuther Mannschaftssportidolen Georg Kämpf (Basketball) und Anton Doll (Eishockey) sowie den Sportredakteuren Torsten Ernstberger und Eberhard Spaeth.

Jedenfalls waren die Meister der Bundesliga und der Weltliga im Segelfliegen am Ende die einzige Mannschaft, die von allen Jury-Mitgliedern mit Punkten bedacht wurde. Mit insgesamt 490 Zählern zog die LSG an den Handballdamen von Haspo vorbei, die für ihre starke Debütsaison in der 3. Bundesliga bei der Abstimmung unter den Kurier-Lesern die meisten Stimmen bekommen hatten und mit 386 Punkten ihren zweiten Platz aus dem Vorjahr wiederholten. Recht knapp war die Entscheidung auf dem dritten Platz. Mit 178 Punkten landete der EV Pegnitz als Aufsteiger in die Eishockey-Bayernliga vor den Fußballdamen der SpVgg Bayreuth mit 152.

Jugend-Förderpreis: Fußball für Nachwuchs mit Behinderung

Bei der Entscheidung über den Jugend-Förderpreis, der traditionell im Zusammenhang mit der Wahl der Mannschaft des Jahres vergeben wird, hat sich die Jury für einen Neuling entschieden: Die vom Kaufhaus Karstadt mit 500 Euro dotierte Auszeichnung geht an den Verein „Bananenflanke“, der in diesem Jahr erstmals einen Fußball-Spielbetrieb für Kinder und Jugendliche mit geistiger Behinderung im Bayreuther Raum organisiert.

Unter Leitung des Vorsitzenden Florian Conrad wird damit eine Initiative aus Regensburg voran getrieben. „Dort gibt es schon jährlich drei bis vier Spieltage in Turnierform“, erklärt der 40-jährige Geschäftsführer des Bayreuther Modehauses Becher. „Wir sind nun der erste Standort außerhalb Regensburgs, aber bundesweit sind schon acht weitere im Entstehen.“ Eine Basis sei die bereits bestehende Zusammenarbeit zwischen dem Heilpädagogischen Zentrum und einer Inklusionsmannschaft der SpVgg Bayreuth. Beim Verein Bananenflanke gehe es aber weniger um Inklusion, als um sportlichen Wettstreit des gehandicapten Nachwuchses untereinander. „Und vor allem wollen wir die behinderten Sportler in die Öffentlichkeit holen“, betont Conrad. Das unterstreicht seine Vorstellung von den Austragungsorten für die Turniere auf den transportablen Kleinfeld-Spielflächen: Stadtparkett oder vielleicht Landesgartenschau.

Alle Jury-Mitglieder zeigten sich sehr angetan von der Idee, mit dem Jugend-Förderpreis über die gängigen Leistungssport-Kriterien hinaus zu gehen. Georg Kämpf hatte sogar schon vorher selbst einen unkonventionellen Plan: „Ich habe im Internet etwas gesucht zu einer Sportinitiative mit jugendlichen Flüchtlingen. Wenn es so etwas mal gibt, das würde ich gerne fördern.“

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