Wellbrock tankte Selbstvertrauen
Wellbrock will nun auf seiner Sorgen-Distanz nachlegen. Allerdings wird es nichts mit einem Duell der Clubkollegen um Edelmetall, denn bei Silber-Gewinner Lukas Märtens war im 800-Meter-Vorlauf "der Tank leer". Während Wellbrock als Zweitschnellster der Vorläufe zu den Topfavoriten auf eine Medaille zählt, bekommt Märtens eine unfreiwillige Pause. Regeneration scheint dringend nötig vor dem 1500-Meter-Showdown am Ende der Beckenwettbewerbe. "Die drei Tage brauche ich definitiv", sagte der Magdeburger nach dem 200-Meter-Endlauf, seiner Nebenstrecke, den er als Siebter und mit einem guten Gefühl beendete.
Freiwasser-Olympiasieger Wellbrock tankte Selbstvertrauen. "Es war grundsolide. Ich hatte gedacht, wir sind schneller unterwegs. Mit einer Zeit von 7:42 Minuten hatte ich gerechnet", sagte Wellbrock, der nach 7:44,75 Minuten anschlug und damit fünf Hundertstelsekunden langsamer war als sein Freund und Trainingspartner Michailo Romantschuk aus der Ukraine. Ein Handschlag und ein Schulterklopfen der beiden zeigte, dass sie trotz der Konkurrenz sehr gut miteinander können. "Wenn mich kein deutsches Team eingeladen hätte, wäre ich nicht hier", sagte Romantschuk.
"Man hat gesehen, dass der Tank leer war"
Märtens war dagegen erschöpft und suchte gar nicht erst nach Ausreden. "Man hat gesehen, dass der Tank leer war. Da ging wirklich nichts mehr. Ich wollte ins Finale kommen, aber es hat nicht gereicht", sagte der 20-Jährige, dem die Belastungen seiner bisherigen Auftritte über 400 Meter und 200 Meter Freistil sehr deutlich anzumerken waren.
Der Italiener Thomas Ceccon stellte derweil den ersten Weltrekord bei dieser WM auf. Über 100 Meter Rücken siegte der 21-Jährige in 51,60 Sekunden. Ceccon unterbot die knapp sechs Jahre alte Bestmarke des diesmal zweitplatzierten US-Amerikaners Ryan Murphy um 25 Hundertstelsekunden.