Ein Ende der Entwicklung ist nicht abzusehen. Im Gegenteil. Ihre Finalzeit in Budapest lag vier Zehntelsekunden über ihrer Bestzeit. Wäre sie nur annähernd an die Marke herangekommen, wäre Anna Elendt jetzt schon Weltmeisterin.
Dass sie dieses Potenzial hat, ist ihr jetzt bewusst. Deshalb fiel die Silber-Feier recht bescheiden aus. "Ich habe ja noch was vor bei dieser WM, es kommen noch die 50 und 200 Meter Brust", sagte Elendt und erzählte, dass sie sich mit ihren Eltern noch am späten Montagabend getroffen und im Hotel gegessen habe. Familienzeit ja, rauschendes Fest nein.
Überhaupt ist Elendt trotz der Entfernung zwischen Frankfurt und Texas ein Familienmensch geblieben. Vor allem ihre Mutter Melanie ist eine wichtige Bezugsperson, der Elendt auch einen Unfall nach einer Umräumaktion verzeiht. Ihre Mutter hatte in Elendts Frankfurter Wohnung einen Spiegel auf eine Kommode gestellt und nicht befestigt. Der Spiegel fiel Elendt kurz vor der WM ins Gesicht, ein Cut neben dem Auge schmerzt immer noch. Schon bevor sie Silber um den Hals hängen hatte, konnte Elendt aber darüber lachen.