Es brauche auch Orte der Bildung und der Aufklärung, an denen die Geschichte jüdischen Lebens erlebbar gemacht werde. "Orte, an denen Wissen und Wertschätzung, Toleranz und Respekt wachsen können." Solche Orte seien die Schum-Stätten. "Auch deshalb ist es ein großes Glück, dass es sie gibt." Und auch deshalb sei es so wichtig, dass sie inzwischen Welterbe seien. "Die Auszeichnung wirft ein helles Licht auf die jüdischen Monumente und Grabsteine, sie macht sie weit über Speyer, Worms und Mainz hinaus sichtbar."
Baudenkmäler wie in Worms erinnerten an die reiche jüdische Geschichte in Deutschland, an eine Zeit, in der das Judentum in Deutschland blühte und in denen Christen, Juden und Andersgläubige nicht nebeneinander, sondern miteinander gelebt hätten.
Aber sie erinnerten auch an die "dunklen Seiten der deutschen Geschichte", sagte Steinmeier weiter. "Zeiten, in denen Jüdinnen und Juden diskriminiert, verfolgt und getötet wurden bis hin zum nationalsozialistischen Rassenwahn nach 1933", als Millionen Juden und Jüdinnen ermordet worden seien und fast vollständig jüdisches Leben in Europa ausgelöscht worden sei.