Kultusministerin Anna Stolz (Freie Wähler) will im Laufe des heute begonnenen Schuljahrs ein Konzept zum heimatnäheren Einsatz junger Lehrkräfte junger Lehrkräfte vorlegen. „Ich will überprüfen, ob wir mit den seinerzeit vom Landtag beschlossenen Versetzungskriterien noch zeitgemäß aufgestellt sind“, sagte Stolz nach einer Sitzung des Ministerrats. Ziel sei es, den Junglehrern mehr Planungssicherheit zu geben. Es gehe ihr um Wertschätzung, fairen Umgang und die Verbesserung der Attraktivität des Lehrerberufs. Trotz aller Bemühungen werde es aber nicht möglich sein, jedem Bewerber seine Wunschstelle zu vermitteln, betonte Stolz. Ministerpräsident Markus Söder (CSU) hatte bereits vor knapp zwei Jahren vom Kultusministerium ein Konzept zu heimatnäheren Verwendung junger Lehrkräfte gefordert. Hintergrund ist die an allen Schularten steigende Zahl frisch ausgebildeter Lehrkräfte, die die vom Freistaat angebotene Beamtenstelle nicht annehmen, sondern lieber einen befristeten Anstellungsvertrag mit einer Schule in Wohnortnähe abschließen oder in die Wirtschaft wechseln. Diese Schritte gehen inzwischen häufig Junglehrer aus Ober- und Unterfranken sowie aus der Oberpfalz, die sonst vor allem in den Ballungsraum München versetzt würden. Dieser hat nach Angaben von Stolz wegen des steten Zuzugs junger Familien einen weiter steigenden Lehrerbedarf. Eine allgemein befriedigende Lösung des seit Jahrzehnten schwelenden Versetzungsproblems sei schwierig. „Ich muss die Lehrer schließlich zu den Schülern bringen, nicht umgekehrt“, betonte Stolz.