Schützenvereine verlieren Mitglieder

Von Klaus Gottfried

Neuer Gauschützenmeister ist Rudi Bock aus Neudrossenfeld. Er löst Hans-Peter Gäbelein aus Kulmbach ab, der 13 Jahre amtierte. Beim Gauschützentag in Bad Berneck beklagten die Verantwortlichen einen Mitgliederrückgang.

 
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Prominente Schützen beim Gauschützentag in Bad Berneck. Foto: Klaus Gottfried Foto: red

Unter dem Kommando von Reinhard Fischer (Bischofsgrün) eröffneten die Böllerschützen aus Bischofsgrün, Creußen, Kulmbach und Neudrossenfeld mit Salut den Gauschützentag des Schützengaues Oberfranken-Süd. Zur Eröffnung zogen 20 Fahnenabordnungen und 33 Schützenköniginnen und -könige aus 27 Vereinen in den Saal des Kurhauses ein.

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Gauschützenmeister Hans-Peter Gäbelein (Kulmbach) begrüßte die Ehrengäste, darunter Bürgermeister Jürgen Zinnert, die Abgeordneten Hartmut Koschyk und Martin Schöffel sowie Landrat Hermann Hübner. Zinnert, Hübner und die Abgeordneten lobten in ihren Grußworten die „hervorragende Jugendarbeit“. Sie betonten, dass sie gegen eine von der EU geplante Verschärfung des Waffenrechts kämpfen wollen.

In seinem letzten Rechenschaftsbericht betonte Gäbelein, dass sein Ziel, die Kasse des Schützengaues wieder auf soliden Füßen zu stellen, erreicht worden sei. Die drei Säulen des Schützenwesens seien der Sport, die Geselligkeit und die Traditionspflege, deshalb sollten weiterhin Schützenumzüge, Schützenfeste und die Inthronisierung der Könige gefeiert werden. Zur Mitgliederentwicklung erläuterte er, dass die Schützen die negative Bevölkerungsentwicklung in der Region spüren. Die Mitgliederzahlen des Gaues haben sich demnach um 1,9 Prozent auf 5295 verringert. In der Mitgliederstruktur schlage sich eine gewisse Überalterung nieder.

Dass es auch anderes gehen kann, zeigen einzelne Vereine: Königlich-privilegierte SG Kulmbach (19 Neumitglieder), SG Hollfeld (17), SG Hummeltal (15) und SV Schnabelwaid-Preunersfeld (14). Werbeflyer allein genügten nicht, meinte Gäbelein. Aktives Ansprechen und Werben bei Freunden, Bekannten, Familien und Kollegen sei die effektivste Art der Werbung. Für das Jahr 2017 sei bereits die Anhebung des Verbandsbeitrages um 50 Cent beschlossen. Weitere Erhöhungen seien nicht auszuschließen. Auf EU-Ebene sollen die Zulassungen für A- und B-Waffenschränke auslaufen. Dagegen wehre sich der Bayerische Sportschützenbund vehement, stelle dies doch ein kostspieliges Ansinnen dar.

Das Jugend- und Begegnungshaus sei Thema beim Sportschützenbund, der Röhrleinshof bei Trebgast sei noch im Rennen. Die Zuschüsse seien weitestgehend zugesagt. Nun gelte es, im Rahmen einer Machbarkeitsstudie ein Nutzungs- und Folgekonzept zu erstellen. „Ich halte die Verwirklichung dieser Einrichtung in Oberfranken für eine wesentliche verbandspolitische Entscheidung, da hier erstmals eine ständige Einrichtung des Bayerischen Sportschützenbundes in Franken verwirklicht werden kann“, sagte Gäbelein.

Weniger Mitglieder auch im Bezirk

Bezirksschützenmeister Hummel sagte, dass auch im Bezirk ein Minus an Mitgliedern zu verzeichnen ist, dem man durch aktive Mitgliederwerbung entgegen treten sollte. Trotz intensiver Bemühungen habe man keinen Platz für einen Werbestand auf der Landesgartenschau in Bayreuth bekommen.

Zum Stellvertreter des neuen Gauschützenmeisters wurde Thomas Höflich aus Bayreuth gewählt. Neuer Gausportleiter ist Norbert Puchtler aus Neudrossenfeld. Gäbelein wurde zum Gauehrenschützenmeister ernannt.