Schrottkarre Auto mit Moos am Kofferraum

Schrottkarre, die nächste: Auch am Bayernring in Bayreuth steht ein verwahrlostes Auto. Einst war es blau. Jetzt wird es grün.

 
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Es scheint eine endlose Geschichte zu werden. Auf jeden Kurier-Bericht über auf Bayreuths Straßen abgestellte Schrottautos melden sich Leser mit neuen Hinweisen auf verwahrloste Fahrzeuge, die offenbar keiner mehr haben will. Das eine Auto hat ein slowakisches Kennzeichen, das andere ein tschechisches, ein weiteres hat überhaupt kein Kennzeichen mehr.

Jüngster Fall: ein blauer Hyundai auf einem Parkplatz am Bayernring. Sein Zustand ist bemittleidenswert, seine Fahrtüchtigkeit scheint lange passé. Wer bislang noch Zweifel daran hegte, dass sich die Natur im Laufe der Zeit alles zurückerobert, wird hier eines Besseren belehrt: Kofferraum und Rückseite der blauen Karre sind ziemlich vermoost, was darauf schließen lässt, dass der einstige Besitzer längst über alle Berge ist.

Müllhalde

„Eine Müllhalde auf vier Rädern“, schrieb dazu eine Leserin in einem digitalen Kanal. Angeblich steht das Auto dort seit mehr als sechs Jahren, ohne je bewegt worden zu sein.

Doch was tun?

Wiedermal hat die Stadt Bayreuth nicht allzu viele Möglichkeiten des Einschreitens. Konfrontiert mit dem Fall der blaugrünen Mooskarre teilt der Leiter des Umweltamts der Stadt Bayreuth, Winfried Horcher, auf Kurier-Anfrage mit, dass bei Autos, die auf Privatparkplätzen geparkt sind, „ein Eingreifen unsererseits nicht möglich“ ist.

Lebensraum für Milben

Pech gehabt. Den Anwohnern im Bayernring hilft da offenbar nur, auf die Rückeroberungskräfte der Natur in Gestalt von Moos zu hoffen. So wird der blaue Hyundai mehr und mehr zu einem grünen. Und bietet eines Tages vielleicht einen Lebensraum für Milben, Spinnen, Schnakenlarven oder Käfer. Das Problem mit den abgestellten Schrottautos ist damit noch nicht gelöst. Die Narben der Zivilisation werden noch lange sichtbar bleiben. Nicht nur im Bayernring.

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