Schreibmaschinen-Museum Bayreuth Hohe Kosten - Trägerverein widerspricht der Stadt

Um die historischen Unikate des Schreibmaschinenmuseums gibt es derzeit eine Debatte in Bayreuth. Foto: Andreas Harbach

Der Trägerverein des Deutschen Schreibmaschinenmuseums in Bayreuth sagt zur Debatte um die hohen Kosten seines Umzugs: Es stimmt nicht, dass andere Alternativstandorte abgelehnt wurden.

 
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In der Debatte um die hohen Kosten für den Umzug des Deutschen Schreibmaschinenmuseums meldet sich jetzt dessen Trägerverein Forschungs- und Ausbildungsstätte zu Wort. Der Vereinsvorsitzende widerspricht Aussagen des städtischen Kulturreferenten Benedikt Stegmayer und betont: Die Schreibmaschinenfreunde haben ihren Auszug aus dem Museumsgebäude auf dem Gelände der Leers`schen Villa in der Bernecker Straße nicht angestrebt.

Der Museumsauszug ist nötig, weil die Stadt das Areal zur neuen Heimat des Stadtarchivs umbauen möchte. Da der Trägerverein des Schreibmaschinenmuseums aber bis 2032 ein vertraglich zugesichertes Zugriffsrecht auf die Flächen hat, musste die Stadt einen Alternativstandort anbieten. Die Wahl fiel auf ein Nebengebäude von Schloss Thiergarten – und nicht wie jüngst geschrieben aufs Schloss selbst, in dem seit geraumer Zeit eine Grundschule untergebracht ist.

Schon über 80.000 Euro

Das potenzielle neue Museumsgebäude muss aber erst renoviert werden. Deshalb sind die Schreibmaschinen im Zwischenlager. Vergangene Woche wurde bekannt: Transport und Einlagerung der laut Verein 1200 – nicht 600 – historischen Maschinen kosteten von Oktober 2022 bis April 2023 bereits über 80.000 Euro. Monatlich kommen fast 5000 Euro dazu. Der Umbau des neuen Gebäudes wird noch wesentlich teurer.

Dass bedauern auch die Schreibmaschinenfreunde, wie sie in ihrer Mitteilung verdeutlichen. Das Geld wäre „anderweitig sicher besser angelegt; da sind wir einig“, schreibt Vereinsvorsitzender Boris Neubauer. „Die Beträge kommen allerdings nicht dem Museum oder unserer Arbeit zugute.“ Vom Standortwechsel habe der Verein „nur Nachteile“. Neubauer betont: „Ideen für andere Standorte gab es zuhauf; einige wären die Stadt günstiger gekommen.“ Die Aussage Stegmayers, wonach der Verein die Räume im Franz-Liszt-Museum „abgelehnt“ habe, treffe nicht zu. „Diese Option wurde vonseiten der Stadt verworfen, weil die Statik ungeeignet war.“ Ebenfalls unzutreffend sei, dass der Verein „Räume“ in der Schlossgalerie abgelehnt habe. „Dort wurde uns Platz für exakt zehn Vitrinen im Foyer angeboten, aber keine Räume für das Museum.“

„Kein Einfluss auf Umbau“

Zudem betont Neubauer: „Die jetzt genannten Lagerkosten entstehen nur deshalb, weil zu dem Zeitpunkt, als wir die Bernecker Straße verlassen mussten, das Ersatzquartier nicht bezugsfertig war und ist.“ Auf die Sanierung des Gebäudes und deren Dauer habe der Verein „keinen Einfluss“.

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