Ein Zuhörer schlägt einen Handel vor: zehn Kubikmeter Wasser pro Jahr kostenfrei. "Wir können für euch keine Ausnahme machen", lehnt Barwisch ab.
Ab sofort ein vorsätzliches Vergehen
Hümmer sagt, dass die Kanalarbeiter möglicherweise nicht alle Anschlüsse an die alte Leitung entdecken. Doch Karin Barwisch sagt deutlich, dass kein Freibrief sei, das Quellwasser weiter zu nutzen. Denn dann würden die Bürger der Gemeinde wissentlich und vorsätzlich Gebühren vorenthalten.
Zisternen für den Garten
Als Alternative für Gießwasser dürften die Bürger eine Zisterne nutzen, um Regenwasser vom Dach zu sammeln. "Das muss aber bei der Gemeindeangezeigt werden", sagt Barwisch. "Darüber hätte die Stadt uns aufklären müssen, das habt ihr nicht getan", ruft ein erboster Zuhörer. Doch das lässt Barwisch nicht stehen: Bei der Einführung der gesplitteten Abwassergebühr habe es ausführliche Informationen und Angebote zur Beratung gegeben. Eine Zuschauerin beklagt sich: "Es ist schwer begreiflich, dass wir Geld für eine Zisterne investieren sollen, wenn die Leitungen und das Wasser doch da sind."
Allerdings sind Zisternen nur für Regenwasser genehmigungsfrei. Wer aus einem privaten Brunnen Wasser nutzen will, muss sich bei der Juragruppe vom Benutzungszwang befreien lassen. Und auch, wer sein Zisternenwasser im Haus, etwa für die Toilettenspülung nutzen will, muss das genehmigen lassen.
Die Juragruppe
Die Juragruppe hat die Aufgabe, die Trinkwasserversorgung in Pegnitz, Hollfeld, Pottenstein, Waischenfeld und Plankenfels zu sichern. Das Wasser fließt aus drei Brunnen in Bronn, Scherleithen und Moggendorf. Etwa 23 500 Menschen beziehen ihr Wasser über 6800 Hausanschlüsse aus den Leitungen der Juragruppe. Das Leitungsnetz ist 186 Kilometer lang. Der Verbrauch im Versorgungsgebiet beläuft sich auf etwa 1,2 Millionen Kubikmeter pro Jahr. Weitere 75.000 Kubikmeter verkauft die Juragruppe im Rahmen von Wasserlieferungsverträgen. Nach Angaben der Juragruppe könnte jeder Brunnen für sich das gesamte Versorgungsgebiet versorgen.