Schirnding BN gegen B303-Ausbau

Gegen den weiteren Ausbau der B 303 zwischen Schirnding und er A 93 wendet sich der Bund Naturschutz. Foto: picture alliance/dpa/Klaus-Dietmar Gabbert

Der BN-Kreisvorsitzende Alfred Terporten-Löhner erteilt dem B303-Ausbau eine klare Absage. Das Fichtelgebirge sei schon von Autobahnen umzingelt.

 
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Die Diskussion um den Ausbau der B 303 nimmt wieder Fahrt auf. Die erneute Forderung der Initiative Zukunft Fichtelgebirge (IZF), einen Lückenschluss zwischen Schirnding und der A 93 bei Marktredwitz zu realisieren, treibt die Kreisgruppe Wunsiedel des Bundes Naturschutz (BN) auf die Barrikaden. Deren Vorsitzender Alfred Terporten-Löhner kommentiert das Vorgehen der IZF mit den Worten: „Man muss nur lange genug fordern, und irgendwann werden Wünsche wahr.“ Bei einem Ausbau der B 303 blieben Umwelt-, Natur- und Sozialaspekte buchstäblich auf der Strecke, heißt es in der Mitteilung.

„Hört man den beiden Vorsitzenden der Initiative Zukunft Fichtelgebirge, Albrecht Schläger und Wolfgang Kreil, zu, könnte man meinen, es gäbe keine Straßenverbindung von Ost nach West durch das Fichtelgebirge“, kritisiert Terporten-Löhner.

B 303 reicht aus

Dabei werde gänzlich übersehen, dass die bestehende B 303 schon jetzt für eine Verkehrsbelastung ausgebaut sei, die mit der aktuellen Befahrung noch lange nicht erreicht sei. „Diese viele Millionen Euro schweren Forderungen sind umso erstaunlicher, da es an vielen Enden und Ecken in Bayern, speziell im Fichtelgebirge, an Geldmitteln fehlt.“ Kindergärten und Pflegeheime könnten ihre Aufgaben nur schwer erfüllen. Auch die dringend erforderliche Digitalisierung in den Schulen stehe weit hinten an, einige Kommunen im Landkreis stünden ohne genehmigten Haushalt da.

„Statt hier mit stattlicher Unterstützung Abhilfe zu schaffen, sollen große Millionenbeträge dem ungeduldigen Autofahrer auf der B 303 das dauernde Recht auf Überholmöglichkeiten einräumen“, schreibt der Kreisvorsitzende. Die bestehende B 303 sei an vielen Stellen vierspurig ausgebaut. Der jüngste Ausbau zwischen Hohenberg und Schirnding habe gezeigt, wie verschwenderisch mit Gut und Boden umgegangen werde.

Es sei immer wieder erstaunlich, wie viel Geld in die Hand genommen werde, „um Deutschland liebstem Kind das Leben so leicht wie möglich zu gestalten“. Umwelt- und Naturschutzaspekte würden jeglicher Bodenversiegelung untergeordnet. „Die immer wieder angeführte Verkehrsunsicherheit wird dabei nicht durch mangelnde Überholmöglichkeiten verursacht, sondern von der Ungeduld des drängelnden Autofahrers, der nicht ertragen kann, dass vor ihm ein Lkw fährt, der sich im nächsten Kilometer nicht überholen lässt.

Von Autobahnen umzingelt

Terporten-Löhner führt auch ins Feld, dass das Fichtelgebirge von Autobahnen umzingelt sei: „Im Westen die A 9, im Osten die A 93, im Norden die A 72. Dazu die B 303 im Süden.“ Das bedeute Schadstoffeinträge aus jeder Himmelsrichtung, zu jeder Zeit. Das Fichtelgebirge habe eine Erschließung, bei der sich andere Landkreise die Hände reiben würden. Der Vorsitzende verweist in seiner Mitteilung darauf, dass der Klimawandel das Gesicht des Fichtelgebirges massiv verändern werde. „Das fehlende Wasserangebot und das Absterben ganzer Waldbestände durch zunehmenden Borkenkäferbefall lassen Schlimmes erahnen.“ Ein immer weiter forcierter Straßenausbau sei der falsche Weg und entspreche den Forderungen „von Machern in einem Freiraum, der hoch gefährdet ist“.

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