Vom Ablasshandel angeekelt
So ist es der übliche Ablasshandel, der Luther anekelt. Er kann nicht länger zusehen, wie auf dem Dorfplatz Prediger dem armen Volk die Sünden vergeben, in dem sich ein Jeder „freikaufen“ kann. Das Geld, so weiß er, fließt in prachtvolle Kirchengebäude.
Luther, der Bibel mächtig wie kein anderer, findet in ihr keinerlei Beleg für diese Machenschaften und will nun dagegen kämpfen: Als Rebell, der sein geistiges Schwert schwingt, und für den es nur eine einzige christliche Autorität gibt: Die Bibel. Als Luther sich weigert, seine Thesen, mit denen er dem Volk die Wahrheit sagen will, zu widerrufen, wird er vom Papst exkommuniziert und als Ketzer für „Vogelfrei“ erklärt.
Uraufführung für den 19. Mai 2017 geplant
In einer vorgetäuschten und waghalsigen Entführung wird Martin Luther von seinem Kurfürsten Friedrich auf die Wartburg in Sicherheit gebracht, um ihn dem Zugriff des Kaisers und der Kirche zu entziehen. Dort beginnt er in der Abgeschiedenheit mit der Übersetzung der Bibel, so dass jeder im Volk sie lesen kann. Er löst damit etwas aus, was nicht mehr aufzuhalten ist. Die Luther-Bibel ist nun im Umlauf. Bald darauf kommt es zu den ersten Unruhen unter den Bauern und kurze Zeit später zu den Bauernkriegen. Schwere Stunden für Martin Luther, in denen ihm seine Frau, die ehemalige Nonne Katharina von Bora beisteht …
Wenn am 19. Mai 2017 um 20.30 Uhr über dem Wehlitzer Berg Donner, Sturmgeräusche und zuckende Blitze zu hören und zu sehen sind, sollte man sich nicht hinter dem Ofen verstecken, sondern vor Ort auf der Naturbühne sein: Dann findet die Uraufführung eines bemerkenswerten Schauspiels, die Premiere von „Luther – Rebell seiner Zeit“ statt.