Befördern Windräder das Insektensterben?
Es ist nicht zu erwarten, dass die Bürgerinitiative Vogelherd sich in Geduld üben wird. Im offenen Brief schreibt sie: „Wir fordern, dass die Rechtsvorschriften zur Einhaltung von Abschaltzeiten und Schall-Immissionen eingehalten werden.“ Madeleine Luhzing macht außerdem ein neues Thema auf, das gegen den Betrieb von Windrädern spricht. Zu tausenden kämen an den Propellern jeder einzelnen Anlage Insekten zu Tode – vor dem Hintergrund des laufenden Bürgerbegehrens in Bayern ein Argument, das durchaus Gehör finden könnte.
Infraschall - für den Mensch schädlich oder nicht?
Infraschall – das sind Schallwellen, die auch von Windrädern erzeugt werden und sich aufgrund ihrer tiefen Frequenz weithin ausbreiten. Infraschall liegt allerdings außerhalb des Frequenzbereichs, den ein menschliches Ohr hören kann. Windkraftgegner verweisen aber immer wieder auf Studien, wonach sich Infraschall dennoch negativ auf das menschliche Wohlbefinden auswirke. Der Infraschall dringe „in unsere Häuser, in unsere Wohnzimmer, in unsere Schlafzimmer und in unsere Körper ein“, heißt es im offenen Brief der Bürgerinitiative Vogelherd.
Auf Nachfrage schreibt das Landratsamt Bayreuth, dass es bei der Genehmigung von Windkraftanlagen keine Vorschriften bezüglich Infraschall gebe – also für das Landratsamt als Genehmigungsbehörde auch keine Möglichkeit, mit dem Argument Infraschall zugunsten von Anwohnern in den Betrieb von Windrädern einzugreifen.
Behördensprecher Michael Benz verweist zudem auf eine Studie des Bayerischen Landesamtes für Umwelt aus dem Jahr 2016. Darin heißt es, dass Windkraftanlagen „nach heutigem Stand der Wissenschaft keine schädlichen Auswirkungen für das Wohlbefinden und die Gesundheit des Menschen“ haben. Das Landratsamt erklärt: „Weitere Untersuchungen mit zum Teil abweichenden Ergebnissen sind nicht belastbar."