Josef Diertl, Schützenmeister der Speckbachpelzer in Michelfeld, sieht in der neuerlichen Verschärfung „einen Aktionismus“. Dieser sei aufgrund der Silvester-Randale in Berlin von Bundesinnenministerin Nancy Faeser gestartet worden. Diertls persönliche Überzeugung: „Die Bundesinnenministerin hält sich hier nicht an den Koalitionsvertrag der Ampel-Regierung.“
Selbstverständlich hätten Bürger „das Recht auf maximalen Schutz“. Besonders betroffen von der neuerlichen Berliner Verschärfung seien „die Jäger“, so der Schützenmeister. „Die illegalen Waffen verhindert man damit nicht.“
Der Michelfelder mit einem Vergleich: „Wenn ich einen Eimer Wasser in einen Bach schütte, schaffe ich es auch nicht, dass der Wasserspiegel steigt.“ Genauso wenig erfolgversprechend sei die erneute Verschärfung des Waffenrechts.
Der Bernhecker Schützenmeister Manfred Redel sagte am NN-Telefon: „Ich bin seit 43 Jahren im Vorstand und habe als Gerätewart angefangen.“ Die Waffen im Vereinsheim seien in einem Tresor „mehrfach gesichert“. Sein Appell an Polizei und Behörden: „Die müssen stärker kontrollieren, auch in einzelnen Stichproben.“ Aber bisher funktioniere das genauso wenig wie der Kampf gegen die „Cyber-Kriminalität“, so seine Einschätzung. Schon jetzt gebe es für Schützenvereine „laufend Belehrungen zur Waffenkunde“. All das müsse „scharf dokumentiert“ werden. Was es da im Laufe vieler Jahre an Schulungen und neuen Vorschriften gegeben habe, könne sich ohnehin keiner vorstellen, so der Bernhecker Schützenmeister.