Schäden an Garagen: Gisela Schmiedl will 15.000 Euro erstattet haben Anwohnerin verklagt Uni Apart

Von Katharina Wojczenko

Seit das Studentenwohnheim Uni Apart am Hohenzollernring steht, beschweren sich Nachbarn über Risse in ihren Häusern. Sie gehen davon aus, dass der Neubau für die Schäden verantwortlich ist. Die erste Anwohnerin hat Klage gegen die Firma Uni Apart eingereicht.

 
Schließen

Diesen Artikel teilen

Gisela Schmiedl ist mit ihrer Geduld am Ende. Sie verwaltet für die Eigentümer das Gebäude in der Alexanderstraße 11 bis 13. Ein Großteil der Wohungen gehört den Familien Gebelein/Schmiedl. Etwa 13.000 Euro hat sie ausgegeben, um sechs Garagen im Hof zu sanieren, sagt sie. Das Geld will sie zurück. Mit Haarrissen habe es angefangen, dann sei die Rückwand so rissig geworden, dass Steine herausfielen. Im Sommer 2015 habe sie auf eigene Kosten die Garagen sanieren lassen, damit die Autos der Mieter nicht beschädigt werden.

Nach der Werbung weiterlesen

Insgesamt seien ein Schaden von 15.000 Euro entstanden, sagt sie heute. Sie ist sicher, dass der Neubau daran schuld ist. "Ich habe über meinen Anwalt wegen Erstattung der Kosten eine Klage eingereicht", sagt Schmiedl dem Kurier. "Die Forderung besteht seit Mai 2015".

Geschäftsführer verweist auf Versicherung

Doch alle Briefe seien erfolglos geblieben. Uni-Apart-Geschäftsführer Alexander Orthmann "schiebt's auf die Versicherung, die sich quer stellen soll", sagt Schmiedl. Alles Vorwand, sagt sie: "Er muss seiner Versicherung grünes Licht geben, damit sie zahlt." Geschäftsführer Orthmann verweist auf das laufende Verfahren und sagt: "Ich kann dazu nicht Stellung nehmen." Auch die Frage, wie oft sein Unternehmen schon verklagt worden sei, will er nicht beantworten.

Werner Strömsdörfer, dem mit seiner Frau das Haus in der Alexanderstraße 15 gehört, hatte ebenfalls Risse in der Fassade und in den Wohnungen. Auch er wartet darauf, dass sich die Versicherungen entscheiden, gut anderthalb Jahre nach dem Auftauchen der ersten Schäden. "Mittlerweile haben sich an der hinteren Fassade weitere Risse gebildet, es bröckelt unter den Fenstersimsen heraus", sagt er.

Löcher in Fassade von Uni-Apart

Schmiedl geht davon aus, dass Uni-Apart-Geschäftsführer Orthmann, dessen Unternehmen in Ingolstadt sitzt, sich wenig daraus macht, was in Bayreuth passiert. "Schließlich ist auch an seinem eigenen Haus ein Schandfleck, den er nicht beheben lässt." Schmiedl verweist auf zwei Löcher in der Fassade des Wohnheims, die seit Anfang Dezember nicht beseitigt sind.

Das Landgericht Bayreuth bestätigt den Eingang der Klage. Pressesprecher Clemens Haseloff sagt: Klagen in Bausachen können sich über Jahre hinziehen. "Das liegt nicht daran, dass das Gericht so langsam arbeitet, sondern daran, dass in der Regel einige Gutachten angefertigt werden müssen."

Mehr zum Thema: