Die Rajaportti-Sauna gilt als die älteste öffentliche Sauna in Finnland und ist seit 1906 durchgehend in Betrieb ist, weiß Schade. Die Wunsiedler Natursauna, idyllisch gelegen zwischen Röslau und Freibad, besteht seit 1949 und gilt als Geheimtipp, auch bei dem ein oder anderen Mitglied des Luisenburg-Ensembles während der Festspielzeit.
In einem unterscheiden sich die Fichtelgebirgler von ihren Pendants aus Suomi, wie Finnland in der Landessprache heißt: Bei den Aufgüssen, den Höhepunkten des Saunabesuchs, kommt schon einmal ein hochprozentiges Wässerchen in Form eines Pflaumengeistes oder Ähnlichem zum Einsatz. Neben dem „Geißeln“ mit Birkenzweigen komme in dem nordischen Land dagegen nur reinstes Wasser aus einem der vielen Seen bei den Aufgüssen zum Einsatz. „Duftöle und Schnaps zu verwenden, ist nicht üblich“, erzählt Schade, der seit dem Frühjahr 2016 in Bad Alexandersbad wohnt. Der Schnaps werde dort vor allem angesichts der hohen Preise für Alkohol lieber innerlich als äußerlich angewendet.
Im Schiff nach Travemünde
Das Wasser für den Saunawassermarathon steht bereits parat. Andreas Schade hat die Flasche mit dem original finnischen Wasser am vergangenen Wochenende nämlich bei der Deutsch-Finnischen Gesellschaft Hof am Untreusee abgeholt. Bis dahin hatte das kühle Nass bereits eine enorme Strecke hinter sich gebracht. Von Tampere ging es in die Hauptstadt Helsinki und von dort per Finnlines im Schiff nach Travemünde. Viele der insgesamt gut 8000 Mitglieder der Deutsch-Finnischen Gesellschaften in Deutschland verteilten das Objekt der Begierde dann über Saunalandschaften in der gesamten Republik.
„Es muss nicht unbedingt eine Holzsauna sein“, erklärt Schade. In Hof sei am Untreusee zum Beispiel eine mobile Sauna im Einsatz gewesen. Allerdings hat der Vorsitzende das Wunsiedler Exemplar, das die Mitglieder stolz als Kleinod bezeichnen, „waschechten Finnen“ vorgestellt. Und die seien begeistert gewesen. „Es gibt kaum eine vergleichbare Sauna in Deutschland“, sagt der Vorsitzende. nicht ohne Stolz. Allerdings gibt er auch zu, dass die Saunagemeinschaft der Festspielstadt wie andere Vereine ebenfalls Nachwuchsprobleme habe. „Wir brauchen dringend neues Blut“, sagt er. Am Freitag gibt es zunächst aber erst einmal original Wasser aus Finnland als Aufguss.